Veröffentlicht am: 28.11.2023 | Bearbeitet am: 02.05.2024 | Autor: A. Bogen

Branchenüberblick öffentlicher Dienst: Polizei, Recht & Justiz

Die Bereiche Polizei, Recht und Justiz sind von entscheidender Bedeutung für die Aufrechterhaltung und Wahrung der gesellschaftlichen Ordnung. Im folgenden Überblick geht es prinzipiell um alle Institutionen und Prozesse, die dafür verantwortlich sind, Gesetze durchzusetzen, Rechtsstreitigkeiten beizulegen und sicherzustellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger im Rechtsstaat gerecht behandelt werden. Wir gewähren einen Einblick in die Schlüsselbereiche dieser drei Branchen und stellen die wichtigsten Akteure und Akteurinnen sowie deren Funktionen vor.

Wer ist wer in den Bereichen der Judikative und Exekutive? Personen als auch Institutionen lassen sich wie folgt unterteilen:

  • Polizei: Die Polizei ist die erste Vollzugskraft der Gesellschaft. Sie tritt zur Prävention und Bekämpfung von Verbrechen und Unruhen ein und ist für die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung verantwortlich. Die Ermittlung von Straftaten, die Verhaftung Verdächtiger und das Verhindern krimineller Aktivitäten gehören ebenso zu ihrem Verantwortungsbereich.
  • Rechtssystem: Das deutsche Rechtssystem umfasst Gerichte, Anwaltskanzleien, Staatsanwaltschaften und Richter*innen. Diese Institutionen sind für die Durchsetzung des Rechts und die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten verantwortlich. Richter*innen befinden in Strafverfahren über Schuld oder Unschuld und verhandeln Zivilklagen.
  • Justizvollzug: Beamte in diesem Bereich kümmert sich um die Strafvollstreckung. Gefängnisse, Bewährungshilfe und Programme zur Resozialisierung von Straftätern und Straftäterinnen gehören dazu.
  • Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen: Sie vertreten Mandanten und Mandantinnen vor Gericht und bieten rechtliche Beratung in verschiedenen Angelegenheiten, sei es im Straf- oder Zivilrecht. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherung der Rechte ihres Mandantenstamms.
  • Strafverfolgung: Die Strafverfolgungsbehörden wie auch die Staatsanwaltschaft arbeiten eng mit der Polizei zusammen, um strafrechtliche Fälle zu verfolgen und Anklage zu erheben. Sie stellen sicher, dass Straftäter*innen vor Gericht gestellt und gerecht bestraft werden.
  • Rechtliche Beratung: Juristische Beratungsunternehmen und Rechtsabteilungen bieten rechtliche Unterstützung und Beratung in verschiedenen Angelegenheiten, einschließlich Vertragsrecht, Unternehmensrecht und geistiges Eigentum.

In diesem Branchenüberblick werden wir uns genauer mit diesen Schlüsselbereichen befassen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der Gewährleistung von Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Auch die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen in diesen Bereichen werden beleuchtet.

Die Bereiche Polizei, Justiz und Recht bieten eine Vielzahl von Berufsmöglichkeiten. Hier sind einige Jobs innerhalb dieser Berufszweige und eine kurze Beschreibung möglicher Aufgaben und Arbeitsorte:

  • Polizeikräfte: Sie sind für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zuständig. Sie patrouillieren, reagieren auf Notrufe, ermitteln in Verbrechen und verhaften Verdächtige. Polizeikräfte arbeiten in der Regel auf örtlicher oder regionaler Ebene in Polizeistationen und auf den Straßen.
  • Kriminalbeamte und -beamtinnen: Sie sind auf die Untersuchung von Verbrechen spezialisiert und arbeiten eng mit der Schutzpolizei zusammen. Sie können in Kriminalämtern und -abteilungen tätig sein.
  • Richter*innen: Richter*innen entscheiden über Fälle vor Gericht und gewährleisten die Einhaltung des Gesetzes. Sie arbeiten in Gerichtssälen und halten Anhörungen ab.
  • Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen: Sie vertreten Mandanten vor Gericht und bieten rechtliche Beratung in verschiedenen Bereichen des Rechts. Sie können in Anwaltskanzleien, Gerichten oder in (öffentlichen) Unternehmen tätig sein.
  • Notare und Notarinnen: Sie beglaubigen und bezeugen rechtliche Dokumente, Verträge und Transaktionen und arbeiten in Notariatsbüros.
  • Juristen und Juristinnen: Sie können in verschiedenen Bereichen des Rechts arbeiten, einschließlich Strafrecht, Zivilrecht, Arbeitsrecht und mehr. Ihre Arbeitsorte variieren je nach Spezialisierung und können unter anderem Regierungsbehörden, Anwaltskanzleien oder Unternehmen umfassen.
  • Justizvollzugsbeamte (Gefängniswärter*innen): Die Beamten bewachen Häftlinge in Gefängnissen und sorgen für die Einhaltung der Gefängnisregeln und Sicherheitsvorschriften.
  • Bewährungshelfer*innen: Sie betreuen straffällige Personen, die auf Bewährung auf freiem Fuß sind und helfen ihnen bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft.
  • Forensische Experten und Expertinnen: Sie sammeln und analysieren Beweismaterial, um in kriminalistischen Untersuchungen zu helfen. Ihre Arbeitsorte können forensische Labore oder Gerichtsmedizinische Einrichtungen sein. 

Diese Berufe können in verschiedenen Organisationen und auf verschiedenen Ebenen ausgeführt werden, je nach Zuständigkeitsbereich und Spezialisierung. Die genauen Aufgaben und Arbeitsorte können je Land und Rechtssystem variieren.

Die Arbeitsbedingungen in den Bereichen Polizei, Recht und Staat können je nach Bundesland oder Region variieren. Hier sind einige allgemeine Informationen zu den Arbeitsbedingungen:

Dienst bei der Polizei

  • Arbeitszeiten: Polizeikräfte arbeiten oft im Schichtdienst, was bedeutet, dass sie zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten Dienst leisten müssen. Dies führt zu unregelmäßigen Arbeitszeiten für Polizisten.
  • Gefahren: Polizeiarbeit kann gefährlich sein, da Einsatzkräfte potenziell mit kriminellen oder gewalttätigen Personen in Kontakt kommen.
  • Ausrüstung: Polizeikräfte verwenden Schutzkleidung und Waffen, um sich selbst zu schützen.
  • Stress: Die Arbeit bei der Polizei kann stressig sein, insbesondere bei der Bewältigung von Notfällen oder kritischen Situationen.

Dienst im Bereich Recht

  • Arbeitsumgebung: Juristen arbeiten normalerweise in Büros, Gerichten oder in der Rechtsabteilung von Unternehmen.
  • Recherche: Rechtsanwälte und -anwältinnen müssen viel Zeit mit Recherche und Dokumentation verbringen, um Fälle vorzubereiten.
  • Stress: Der Wettbewerb in der Rechtsbranche kann stressig sein, insbesondere in großen Anwaltskanzleien. 

Dienst im Bereich Justiz

  • Arbeitszeiten: Mitarbeiter im Justizwesen arbeiten oft während normaler Geschäftszeiten. In einigen Fällen können Überstunden erforderlich sein.
  • Stress: Der Arbeitsdruck im Justizwesen kann hoch sein, insbesondere für Anwälte und Anwältinnen, die sich auf Gerichtsverfahren vorbereiten und vertreten müssen.
  • Unabhängigkeit: Richter*innen arbeiten unabhängig und sollen unparteiisch sein, um gerechte Urteile zu fällen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Arbeitsbedingungen in diesen Bereichen stark von der jeweiligen Position, dem Arbeitgeber und den örtlichen Gesetzen und Vorschriften abhängen. Einige Positionen erfordern möglicherweise mehr Flexibilität und Reisen als andere. Es ist daher ratsam, sich vor der Wahl einer Karriere in diesen Bereichen über die spezifischen Bedingungen und Anforderungen in Ihrem gewünschten Arbeitsumfeld zu informieren. Das Gehalt hängt zudem davon ab, in welcher Besoldungsgruppe Sie sich befinden.

Der Ein- und Umstieg in die Bereiche Polizei, Recht und Justiz erfordert in der Regel eine bestimmte Ausbildung, Qualifikationen und manchmal auch praktische Erfahrung. Hier sind einige Schritte, die Ihnen beim Ein- und Umstieg in diese Bereiche helfen können:

Ein- und Umstieg in den öffentlichen Polizeidienst

  • Bildung: Die meisten Polizeibehörden erfordern mindestens einen mittleren Schulabschluss. Für den gehobenen Dienst braucht es in der Regel das (Fach-)Abitur. Für den höheren Dienst verlangen die Dienstherren einen Hochschulabschluss.
  • Polizeiakademie: In den meisten Ländern müssen angehende Polizeibeamte eine Polizeiakademie besuchen und eine Ausbildung durchlaufen, um beschäftigt zu werden. Dies umfasst oft sowohl theoretischen Unterricht als auch praktisches Training.
  • Bewerbung: Bewerben Sie sich bei der örtlichen Polizeibehörde. Die Anforderungen können je nach Bundesland oder Region variieren, daher ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen und den Bewerbungsprozess genau zu recherchieren.
  • Praktische Erfahrung: Vor der Bewerbung kann es hilfreich sein, praktische Erfahrungen zu sammeln, z.B. durch ein Praktikum im Bereich der Strafverfolgung oder eine ehrenamtliche Tätigkeit. 

Ein- und Umstieg in die Justiz

  • Ausbildung: Um in der Justiz zu arbeiten, benötigen Sie in der Regel einen juristischen Abschluss. Dieser kann durch ein Jurastudium an einer Hochschule oder Universität erworben werden.
  • Juristisches Examen: Jurastudenten müssen nach ihrem Studium ein juristisches Examen ablegen, um als Anwalt oder Anwältin arbeiten zu können. Die Anforderungen können unterschiedlich sein.
  • Bewerbung: Nach dem Erwerb der Anwaltslizenz können Sie sich bei Anwaltskanzleien, Gerichten oder anderen juristischen Organisationen bewerben. Die Auswahl hängt von Ihrer Spezialisierung und Ihren Interessen ab.

Ein- und Umstieg in den Bereich öffentliches Recht

  • Bildung: Die Voraussetzungen für den Bereich Recht können vielfältig sein. Einige juristische Positionen erfordern einen juristischen Abschluss, während andere Berufe im Rechtswesen unterschiedliche Bildungsanforderungen haben.
  • Spezialisierte Ausbildung: Je nachdem, welche Position Sie im öffentlichen Dienst anstreben, kann es notwendig sein, zusätzliche spezialisierte Ausbildungen oder Zertifikate zu erwerben.
  • Bewerbung: Recherchieren Sie die jeweiligen Anforderungen. Bewerben Sie sich dann bei Anwaltskanzleien, Gerichtsmedizinischen Einrichtungen oder anderen Organisationen im Rechtswesen. 

Unabhängig davon, welchen Bereich im öffentlichen Dienst Sie anstreben, ist es wichtig, praktische Erfahrung zu sammeln, sei es durch Praktika, Volontariate oder ehrenamtliche Arbeit. Networking ist ebenfalls entscheidend, um Kontakte in der Branche zu knüpfen und berufliche Möglichkeiten zu erkunden. Zusätzlich kann die Teilnahme an Fortbildungen und die Weiterbildung in Ihrem Fachgebiet Ihre Chancen auf einen erfolgreichen Ein- oder Umstieg erhöhen.

Jobs in den Bereichen Polizei, Justiz und Recht bieten sowohl positive als auch negative Aspekte. Hier sind einige Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidung für eine Karriere in diesen Bereichen berücksichtigt werden sollten:

Vorteile

  • Polizei: Sinnvolle Arbeit, Job-Sicherheit, soziale Anerkennung
  • Justiz: Einsatz für Gerechtigkeit, vielfältige Karrieremöglichkeiten, intellektuelle Herausforderungen
  • Recht: Vielfalt der Positionen, Verhandlungsmöglichkeiten, gute Verdienstmöglichkeiten 

Nachteile

  • Polizei: Hohe Belastung, unregelmäßige Arbeitszeiten, öffentliche Kritik und Angriffe
  • Justiz: Lange Ausbildung, Arbeitsdruck, Konfrontation mit schwierigen oder unangenehmen Situationen und Personen
  • Recht: Intensiver Wettbewerb, lange Arbeitszeiten, ethische und moralische Dilemmata

Es ist wichtig zu beachten, dass die Erfahrung in diesen Berufen stark von individuellen Vorlieben, Fähigkeiten und persönlichen Umständen abhängt. Bevor Sie eine Karriere in einem dieser Bereiche verfolgen, ist es ratsam, umfassend zu recherchieren, Praktika zu absolvieren oder sich mit Fachleuten in der Branche auszutauschen. Dies verhilft Ihnen zu einem besseren Verständnis, ob diese Berufe zu Ihren persönlichen Zielen und Werten passen.

Die Anzahl der verfügbaren Stellen und aktuellen Jobangebote in den Bereichen Polizei, Justiz und Recht variiert je nach Standort, Bundesland und Wirtschaftslage. Um aktuelle Jobangebote in diesen Bereichen zu finden, sollten Sie die folgenden Schritte unternehmen:

  • Online-Jobbörsen: Besuchen Sie Online-Jobbörsen wie Jobs-beim-staat.de, auf denen Stellenangebote im öffentlichen Dienst, in der Justiz und im Rechtswesen veröffentlicht werden.
  • Regierungs- und Behördenwebsites: Die meisten Polizei- und Justizbehörden sowie Regierungsstellen veröffentlichen ihre aktuellen Stellenangebote auf den eigenen Websites. Besuchen Sie deren offizielle Websites.
  • Karriereberatung: Nutzen Sie die Dienste von Karriereberatern oder Berufsbildungsstellen, die Sie bei der Suche nach Jobangeboten und bei der Vorbereitung auf Bewerbungen im öffentlichen Dienst unterstützen können.
  • Netzwerken: Pflegen Sie Kontakte, nehmen Sie an Berufsverbänden teil und nutzen Sie soziale Medien wie LinkedIn, um auf dem Laufenden zu bleiben. Dies hilft Ihnen, passende Stellenangebote zu finden.

Bewerben Sie sich auf offene Stellen: Sobald Sie interessante Stellenangebote gefunden haben, bereiten Sie Ihre Bewerbungsunterlagen vor und bewerben Sie sich entsprechend den Anforderungen der jeweiligen Position.

  Fazit

Jobs in den Bereichen Polizei, Recht und Justiz bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, um einen bedeutsamen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Sie ermöglichen sinnvolle Karrieren, in denen Sie zur Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung, zur Durchsetzung von Gesetzen und zur Gewährleistung der Gerechtigkeit beitragen können. Diese Berufsfelder bieten vielfältige Karrierewege, von Polizeikräften bis hin zu forensischen Experten und Expertinnen. Die gebotene Job-Sicherheit ist oft sehr hoch. Intellektuelle Herausforderungen sind allgegenwärtig, da diese Berufe kritisches Denken und analytische Fähigkeiten erfordern.

Jedoch gibt es auch viele Herausforderungen, darunter Stress und Belastung, unregelmäßige Arbeitszeiten und in einigen Fällen einen intensiven Wettbewerb um begehrte Positionen. Die Entscheidung, in diesen Berufen zu arbeiten, sollte sorgfältig abgewogen werden und von Ihren persönlichen Interessen, Fähigkeiten und Werten abhängen. Mit der richtigen Vorbereitung und Leidenschaft können Jobs in den Bereichen Polizei, Justiz und Recht jedoch äußerst erfüllend sein.

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