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Betriebliche Altersvorsorge

Definition

Die betriebliche Altersvorsorge ist eine wichtige Form der Altersversorgung in Deutschland, die über gesetzliche Rentenversicherung hinausgeht. Sie ermöglicht es Arbeitnehmern, zusätzlich zur gesetzlichen Rente eine finanzielle Absicherung im Alter aufzubauen. Grundsätzlich haben Arbeitnehmer Anspruch auf eine betriebliche Altersversorgung, sofern keine tarifvertraglichen Regelungen dem entgegenstehen.

Rechtsgrundlage

Der Arbeitgeber ist verpflichtet, einen Teil des Bruttolohns des Arbeitnehmers für die betriebliche Altersvorsorge einzusetzen (Entgeltumwandlung). Beiträge können vom Arbeitnehmer selbst, vom Arbeitgeber oder teilweise aus dem Nettoentgelt stammen. Arbeitgeber müssen zudem Teile der bei der Entgeltumwandlung eingesparten Sozialversicherungsbeiträge in die Finanzierung der Betriebsrente einbringen.

Organisation

Die betriebliche Altersvorsorge wird vom Arbeitgeber organisiert. Er wählt die Anlageform, kümmert sich um die Beitragszahlungen und ist der Vertragspartner des Anbieters oder Finanzdienstleisters. Die genauen Modalitäten werden häufig im Betrieb oder durch Tarifverträge festgelegt.

Die fünf Formen der betrieblichen Altersvorsorge

Direktversicherung
Eine Direktversicherung ist eine Lebensversicherung, die der Arbeitgeber für den Arbeitnehmer abschließt, wobei die Beiträge in der Regel aus dem Bruttogehalt des Arbeitnehmers finanziert werden.

Pensionskasse
Die Pensionskasse ist eine rechtlich selbstständige Einrichtung, die Beiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern annimmt und im Gegenzug Rentenleistungen ausbezahlt.

Pensionsfonds
Pensionsfonds sind Investmentfonds, die speziell zur Finanzierung von Altersvorsorgeleistungen eingerichtet werden und durch eine höhere Anlegerrendite potenziell höhere Renten bieten können.

Direktzusage/Pensionszusage
Bei einer Direktzusage verpflichtet sich der Arbeitgeber, dem Arbeitnehmer im Alter eine bestimmte Rente zu zahlen, was eine direkte vertragliche Zusage darstellt.

Unterstützungskasse
Die Unterstützungskasse ist eine externe Versorgungseinrichtung, die Arbeitgeber zur Finanzierung von Altersvorsorgeleistungen nutzen können und dabei steuerliche Vorteile genießen.

Vorteile der betrieblichen Altersvorsorge

Weniger administrative Belastung: Arbeitnehmer müssen sich nicht um die Durchführung kümmern; der Arbeitgeber übernimmt die Abwicklung.

Günstigere Konditionen: Verwaltungs- und Abschlusskosten sind oft niedriger als bei privater Altersvorsorge, da sie auf eine größere Gruppe verteilt werden.

Arbeitgeberunterstützung: Viele Arbeitgeber bieten Unterstützung beim Aufbau einer betrieblichen Altersversorgung, häufig aufgrund tarifvertraglicher Unterstützung.

Individuelle Anpassung: Tarifliche Modelle können auf spezifische berufliche Risiken zugeschnitten werden.

Steuerliche Vorteile: Beiträge aus dem Bruttogehalt sind bis zu gewissen Grenzen steuer- und abgabenfrei, was die Ansprüche auf die gesetzliche Rente beeinflussen kann.

Zusammenfassung

Die betriebliche Altersvorsorge ist eine wesentliche Ergänzung zur gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland, die es Arbeitnehmern ermöglicht, zusätzlich für das Alter vorzusorgen. Arbeitgeber sind verpflichtet, einen Teil des Bruttolohns in die betriebliche Altersvorsorge einzuzahlen, häufig über Entgeltumwandlung. Die Organisation erfolgt durch den Arbeitgeber, der die gewählte Anlageform verwaltet. Es gibt verschiedene Formen der betrieblichen Altersvorsorge, darunter Direktversicherungen und Pensionskassen, die individuelle Vorteile bieten.

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