Top 5 duale Studiengänge für den öffentlichen Dienst
Der öffentliche Dienst steht für Stabilität, Sinnhaftigkeit und Tätigkeiten mit guten Karrierechancen. Kein Wunder also, dass duale Studiengänge in diesem Bereich immer beliebter werden. Sie verbinden ein praxisorientiertes Studium mit einem festen Einkommen – und eröffnen zahlreiche Möglichkeiten für eine sichere Zukunft im Staatsdienst.
In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die fünf attraktivsten dualen Studiengänge für den öffentlichen Dienst vor – mit Infos zu Studieninhalten, Voraussetzungen, Vorteilen und Karrierechancen.
1. Duales Studium: Öffentliche Verwaltung
Das Studium vermittelt praxisnahes Wissen in Verwaltungsrecht, Haushaltsführung, Personalmanagement und Organisation. In den Praxisphasen lernen Studierende, wie staatliches Handeln rechtssicher umgesetzt wird – etwa in Bau-, Sozial- oder Ordnungsämtern. Wer strukturiert denkt, gern mit rechtlichen Grundlagen arbeitet und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen will, ist hier richtig.
Typische Arbeitgeber:
- Stadt- und Kreisverwaltungen
- Landes- und Bundesbehörden
- Bezirksregierungen
- Jobcenter
Typische Berufe:
- Verwaltungsinspektor
- Sachbearbeiter in Personal-, Ordnungs-, Bau- oder Sozialämtern
- Projektassistenz in Ministerien oder Fachabteilungen
- Referent in der öffentlichen Verwaltung
Voraussetzungen und Kompetenzen:
- (Fach-)Abitur oder Fachhochschulreife
- Interesse an Verwaltung, Recht und öffentlichem Dienst
- Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein, Kommunikationsstärke
- Organisationstalent und Teamfähigkeit
Karriereperspektiven:
- Einstieg in den gehobenen Verwaltungsdienst (Beamtenlaufbahn, A9 bis A11) oder als tariflich Beschäftigter (TVöD E9 bis E11)
- Aufstiegsmöglichkeiten über Fortbildungen und Berufserfahrung, zum Beispiel in Sachgebiets- oder Teamleitungen
- Perspektivisch auch Wechsel in den höheren Dienst bei entsprechender Qualifikation
Einfacher Dienst: Einfache Hilfstätigkeiten wie Botengänge oder Hausmeisterdienste. Voraussetzung ist ein Hauptschulabschluss, die Besoldung liegt meist zwischen A2 und A5. Neueinstellungen sind selten geworden.
Mittlerer Dienst: Klassische Sachbearbeitung, Verwaltung und Bürgerkontakt. Voraussetzung ist ein Realschulabschluss plus Ausbildung, etwa zur Verwaltungsfachangestellten. Die Besoldung liegt typischerweise zwischen A6 und A8.
Gehobener Dienst: Fachaufgaben mit Verantwortung – oft auch erste Führungsaufgaben. Der Zugang erfolgt in der Regel über ein duales Studium mit (Fach-)Abitur. Die Besoldung reicht von A9 bis A13.
Höherer Dienst: Konzeptionelle Arbeit, Leitungsaufgaben, strategische Steuerung. Voraussetzung ist ein Masterabschluss oder zweites Staatsexamen. Die Besoldung beginnt bei A13 und reicht bis A16 oder in den B-Bereich.
Hinweis: Auch Tarifbeschäftigte (also nicht verbeamtete Angestellte) werden im öffentlichen Dienst nach Aufgaben und Qualifikation eingruppiert – meist nach dem TVöD oder TV-L. Die Entgeltgruppen reichen dabei von E5 bis E15 und orientieren sich grob an den Laufbahngruppen.
2. Duales Studium: Verwaltungsinformatik
Verwaltungsinformatik kombiniert technische und rechtliche Inhalte – von Programmierung über Netzwerke bis hin zu Verwaltungsrecht und E-Government. In den Praxisphasen geht es um die Umsetzung digitaler Lösungen in Behörden. Der Studiengang ist ideal für Menschen, die technisches Know-how mit gesellschaftlicher Verantwortung verbinden möchten.
Typische Arbeitgeber:
- ITZBund
- Bundes- und Landesministerien
- Kommunale IT-Dienstleister
- Öffentliche Rechenzentren
Typische Berufe:
- IT-Systemadministrator
- IT-Projektmanager in der öffentlichen Verwaltung
- Digitalisierungsexperte im E-Government
- Fachinformatiker für Verwaltungsprozesse
Voraussetzungen und Kompetenzen:
- (Fach-)Abitur
- Technisches Verständnis, analytisches Denken
- Interesse an digitaler Verwaltung
- Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke
Karriereperspektiven:
- Einstieg in den gehobenen technischen Verwaltungsdienst (Beamtenlaufbahn, A9 bis A11) oder tariflich in den Entgeltgruppen E10 bis E12 gemäß TVöD (Bund oder VKA, je nach Arbeitgeber)
- Sehr gute Perspektiven durch zunehmende Digitalisierung – zum Beispiel als IT-Projektleitung oder IT-Sicherheitsverantwortliche
- Aufstieg in den höheren technischen Dienst bei Spezialisierung und Erfahrung
3. Duales Studium: Polizeivollzugsdienst (gehobener Dienst)
Das Studium vermittelt neben polizeifachlicher Theorie (Strafrecht, Einsatzlehre, Kriminologie) auch Führungskompetenz und psychologische Grundlagen. In den Praxisphasen nehmen Studierende an Einsätzen teil, arbeiten im Streifen- und Ermittlungsdienst. Wer belastbar ist, teamfähig handelt und für Sicherheit sorgen will, findet hier eine erfüllende Aufgabe.
Typische Arbeitgeber:
- Landespolizeien
- Bundespolizei
- Bundeskriminalamt
- Zoll (gehobener Vollzugsdienst)
Typische Berufe:
- Polizeikommissar
- Ermittler bei der Kriminalpolizei
- Einsatzleiter bei Streifen- oder Verkehrsdiensten
- Fachkraft in Spezialeinheiten oder beim Zoll
Voraussetzungen und Kompetenzen:
- (Fach-)Abitur, bestandenes Auswahlverfahren
- Körperliche und psychische Belastbarkeit
- Einsatzbereitschaft, Durchsetzungsvermögen
- Verantwortungsgefühl, soziale Kompetenz
Karriereperspektiven:
- Direkte Verbeamtung im gehobenen Polizeivollzugsdienst (A9 bis A11)
- In Ausnahmefällen ist auch eine tarifliche Beschäftigung nach dem TV-L in der Entgeltgruppe E9b möglich, wobei die meisten Positionen im Polizeivollzugsdienst verbeamtet sind
- Aufstiegsmöglichkeiten zum Beispiel zur Dienstgruppenleitung, in Führungspositionen oder Spezialeinheiten
- Mittelfristig Wechsel in den höheren Dienst möglich (ab A13)
4. Duales Studium: Soziale Arbeit im öffentlichen Dienst
Das Studium verbindet sozialpädagogische Inhalte mit Praxiswissen in Sozialrecht, Gesprächsführung und Psychologie. Praktische Einsätze erfolgen etwa in Jugendämtern, Familienhilfen oder sozialen Beratungsstellen. Ideal für empathische, kommunikative Menschen mit dem Wunsch, gesellschaftlich wirksam zu arbeiten.
Typische Arbeitgeber:
- Jugend- und Sozialämter
- Öffentliche Beratungsstellen
- Bundesagentur für Arbeit
- Träger der Kinder- und Jugendhilfe
Typische Berufe:
- Sozialarbeiter im Jugendamt
- Fallmanager im Jobcenter
- Fachkraft für Familienhilfe oder Integration
- Koordinator für Prävention oder Schulsozialarbeit
Voraussetzungen und Kompetenzen:
- (Fach-)Abitur, häufig mit Vorpraktikum
- Einfühlungsvermögen, Belastbarkeit
- Organisationstalent, Selbstverantwortung
- Interesse an sozialen Fragen und Gesetzen
Karriereperspektiven:
- Beschäftigung im gehobenen Sozialdienst – tariflich meist im Sozial- und Erziehungsdienst (TVöD-SuE 11b bis S14)
- In bestimmten Bundesländern auch Verbeamtung als Sozialinspektor (A9 bis A11) möglich
- Aufstieg zum Beispiel zur Fachteamleitung, Koordination öffentlicher Hilfsangebote
- Perspektivisch: Fortbildung zur Leitung von Einrichtungen oder Wechsel in den höheren Dienst
5. Duales Studium: Steuer- und Finanzverwaltung
Dieses Studium vermittelt tiefgehendes Wissen in Steuerrecht, Haushaltsrecht, Rechnungswesen und Betriebsprüfung. In den Praxisphasen lernen Studierende, Steuerbescheide zu prüfen, Einsprüche zu bearbeiten oder Betriebsprüfungen vorzubereiten. Ideal für alle mit Sinn für Struktur, Recht und Zahlen.Typische Arbeitgeber:
- Finanzämter der Länder
- Bundeszentralamt für Steuern
- Oberfinanzdirektionen
- Landesfinanzministerien
Typische Berufe:
- Steuerinspektor
- Sachbearbeiter für Veranlagung oder Steuerprüfung
- Betriebsprüfer
- Referent im Finanzministerium
Voraussetzungen und Kompetenzen:
- (Fach-)Abitur oder Fachhochschulreife
- Interesse an Steuern, Wirtschaft und Verwaltung
- Genauigkeit, Analysefähigkeit
- Verantwortungsbewusstsein und Diskretion
Karriereperspektiven:
- In der Regel Verbeamtung im gehobenen Steuerdienst (A9 bis A11)
- Tariflich Beschäftigte starten in der Regel nach dem TV-L in den Entgeltgruppen E9 bis E10 – mit Perspektive auf höherwertige Aufgaben und entsprechende Eingruppierungen.
- Aufstieg in Betriebsprüfung, Steuerfahndung oder Führungsfunktionen
- Mit Erfahrung gegebenfalls Wechsel in den höheren Dienst (ab A13, zum Beispiel im Ministerium)
Berufseinstieg mit Struktur
Ein duales Studium im öffentlichen Dienst schafft die Grundlage für eine stabile Karriere – ob im Beamtenstatus oder als tariflich Beschäftigte. Die Kombination aus Studium und bezahlter Praxis, gepaart mit klaren Aufstiegschancen, macht diesen Weg besonders attraktiv für alle, die Sicherheit, Verantwortung und Sinn verbinden wollen.
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