Presse Für Arbeitgeber
Veröffentlicht am: 02.08.2025 | Bearbeitet am: 11.08.2025 | Autor: A. Bogen

Karriere im Finanzwesen des öffentlichen Dienstes: Stabil und verantwortungsvoll

Mit Zahlen die Zukunft gestalten – im Dienst der Allgemeinheit. Wer bei Finanzberufen in erster Linie an Banken oder Börse denkt, sollte einen genaueren Blick auf den öffentlichen Dienst werfen. Denn auch hier sind Experten für Finanzen gefragt – in verantwortungsvollen Positionen, mit sicherer Vergütung und vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten. 

Ob in Bundesministerien, bei kommunalen Kassen, bei Finanzämtern oder spezialisierten Institutionen wie der Bundesbank – der öffentliche Dienst bietet zahlreiche attraktive Einsatzfelder für Fachkräfte mit einem Faible für Zahlen, Ordnung und wirtschaftliches Denken.

Tätigkeitsfelder im Überblick: Was machen Finanzfachkräfte im öffentlichen Dienst?

Der öffentliche Sektor umfasst eine breite Palette an Aufgaben, die sich mit Haushaltsplanung, Steuern, Finanzierung und Kontrolle beschäftigen. Je nach Behörde, Institution oder Verwaltungsebene variieren die Schwerpunkte. Zu den typischen Arbeitsfeldern gehören:

  • Haushaltsplanung und Budgetkontrolle: Mitarbeit an Haushaltsentwürfen, Budgetüberwachung und Mittelverwendung – etwa in Ministerien, Universitäten oder Kommunalverwaltungen.
  • Steuerverwaltung: Prüfung, Festsetzung und Erhebung von Steuern in Finanzämtern sowie die Bearbeitung von Steuererklärungen, Betriebsprüfungen oder Rechtsbehelfsverfahren.
  • Rechnungs- und Kassenwesen: Buchführung und Zahlungsabwicklung in Behörden, Kassenführung und Controllingaufgaben in kommunalen oder staatlichen Einrichtungen.
  • Finanzaufsicht und Regulierung: Kontrolle von Finanzmärkten und Bankenaufsicht – insbesondere bei spezialisierten Einrichtungen wie der Bundesbank oder der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
  • Betriebswirtschaftliche Beratung: Analyse und Beratung von Organisationseinheiten zu wirtschaftlichem Handeln, Projektfinanzierung oder Fördermittelverwendung. 


Wo arbeiten Finanzexperten im öffentlichen Dienst?

Der öffentliche Dienst bietet ein stabiles Arbeitsumfeld mit klaren Strukturen. Finanzfachkräfte finden Beschäftigung auf allen föderalen Ebenen und in unterschiedlichen institutionellen Kontexten:

  • Bundesministerien: zum Beispiel im Bundesministerium der Finanzen oder im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
  • Landesfinanzverwaltungen und Finanzämter: klassischer Einstieg für Steuerexperten und Verwaltungsfachkräfte mit finanziellem Schwerpunkt.
  • Kommunale Finanzverwaltungen: Kämmereien, Kassen und Rechnungsprüfungsämter von Städten, Kreisen und Gemeinden.
  • Spezialisierte Einrichtungen wie die Bundesbank: Die Deutsche Bundesbank ist einer der größten Arbeitgeber im Finanzbereich und übernimmt zentrale Aufgaben der Geldpolitik, der Bankenaufsicht sowie der Zahlungsverkehrsorganisation.
  • Landesbanken: Öffentliche Geschäftsbanken der Bundesländer, zuständig für die Finanzierung öffentlicher Projekte, Wohnungsbau und mittelständische Unternehmen, mit Einsatzfeldern in Controlling, Kreditgeschäft und Finanzplanung.
  • Sparkassen: Öffentlich-rechtliche Kreditinstitute mit eigenem Tarifvertrag (TVöD-S) und vielfältigen Finanzdienstleistungen. Sie gehören zu den größten Arbeitgebern im öffentlichen Finanzsektor und bieten Tätigkeiten von der Kundenberatung über das Risikomanagement bis hin zur internen Revision.
  • Öffentliche Hochschulen und Forschungsinstitute: In Finanzreferaten, Drittmittelverwaltung oder Prüfungsämtern.
  • Rechnungshöfe und Prüfungsinstanzen: Kontrolle über Haushaltsführung und gesetzmäßigen Mitteleinsatz.

Voraussetzungen und Qualifikationen: Wer wird im Finanz-Sektor gesucht?

Wer im Finanzbereich des öffentlichen Dienstes arbeiten möchte, sollte bestimmte fachliche Qualifikationen und persönliche Kompetenzen mitbringen. Je nach Position und Laufbahn gelten unterschiedliche Anforderungen:

  • Ausbildung und Studium: Einstieg je nach Laufbahn über eine Ausbildung als Verwaltungs- oder Finanzwirt (mittlerer Dienst), ein duales Studium in Steuerrecht oder Public Management (gehobener Dienst) oder ein Universitätsstudium in BWL, VWL oder Wirtschaftsrecht (höherer Dienst).
  • Fachwissen: Kenntnisse im Haushalts-, Steuer- oder Rechnungswesen sowie sicherer Umgang mit digitalen Verwaltungssystemen. IT-Kenntnisse, etwa im Umgang mit SAP, Doppik-Software oder Fachverfahren, gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung.
  • Erfahrung: Berufserfahrung ist bei vielen Stellen von Vorteil, besonders bei spezialisierten oder leitenden Positionen.
  • Persönliche Kompetenzen: Analytisches Denken, Genauigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit.
  • Zusatzqualifikationen: Fortbildungen im Controlling oder Steuerrecht sowie Fremdsprachenkenntnisse können zusätzliche Pluspunkte bringen. 

Gehalt und Arbeitsbedingungen

Die Bezahlung im öffentlichen Dienst richtet sich nach zwei unterschiedlichen Systemen – je nachdem, ob man als Angestellter oder als Beamter beschäftigt ist.

Angestellte werden nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) vergütet. Ihre Gehälter orientieren sich an sogenannten Entgeltgruppen (zum Beispiel E6 bis E11 im Finanzbereich), die sich nach Qualifikation und Tätigkeit richten. Innerhalb jeder Entgeltgruppe gibt es Erfahrungsstufen, durch die das Gehalt mit zunehmender Berufserfahrung automatisch steigt. 

Beamte hingegen werden nicht tariflich bezahlt, sondern nach den gesetzlich festgelegten Besoldungstabellen entlohnt. Die sind in Besoldungsgruppen gegliedert (zum Beispiel A9 bis A15) und richten sich nach Laufbahn, Dienstgrad und Verantwortungsbereich. Auch hier steigt die Besoldung mit der Dienstzeit stufenweise an. 

Unabhängig vom Status profitieren beide Beschäftigtengruppen von Zusatzleistungen wie Jahressonderzahlungen, vermögenswirksamen Leistungen sowie einer betrieblichen Altersvorsorge (für Angestellte) beziehungsweise einer staatlichen Pension (für Beamte). Hinzu kommen geregelte Arbeitszeiten, familienfreundliche Modelle und ein sicherer Arbeitsplatz – beste Voraussetzungen für eine langfristige Karriere im Finanzbereich des öffentlichen Dienstes. 

Die größten Arbeitgeber im öffentlichen Finanzsektor 

Der öffentliche Dienst bietet im Finanzbereich sichere Jobs mit Verantwortung – von der Steuerverwaltung bis zur Bankenaufsicht. Je nach Qualifikation und Interesse stehen vielfältige Arbeitgeber zur Wahl. Im Folgenden sehen Sie die wichtigsten Institutionen im Überblick. 

Landesfinanzverwaltungen und Finanzämter 

  • Aufgaben: Steuererhebung, Betriebsprüfungen, Steuerfahndung, Rechtsbehelfsstellen.
  • Arbeitgeberstruktur: Jedes Bundesland betreibt eigene Finanzämter mit zentralen Landesbehörden.
  • Beschäftigte: Rund 110.000 Mitarbeitende bundesweit.
  • Besonderheit: Größter öffentlicher Arbeitgeber im Steuerwesen; duale Ausbildung mit Verbeamtung möglich. 

Bundesagentur für Arbeit und Sozialversicherungsträger 

  • Aufgaben: Budgetverantwortung, Controlling, Finanzplanung und Abrechnung öffentlicher Leistungen.
  • Einrichtungen: Bundesagentur für Arbeit, Deutsche Rentenversicherung, gesetzliche Krankenkassen, Unfallkassen.
  • Beschäftigte: Circa 113.000 bei der Bundesagentur, mehrere Zehntausend in Sozialversicherungsträgern.
  • Besonderheit: Finanzabteilungen in nahezu jeder Region und Verwaltungsebene vertreten. 

Deutsche Bundesbank 

  • Aufgaben: Geldpolitik, Bankenaufsicht (gemeinsam mit der EZB und BaFin), Zahlungsverkehr, Statistik, Bargeldversorgung.
  • Beschäftigte: Rund 10.000 Mitarbeitende an über 50 Standorten bundesweit.
  • Besonderheit: Höchste volkswirtschaftliche Relevanz unter den Finanzinstitutionen; vielfältige Karrierepfade. 

Bundesministerium der Finanzen (BMF) 

  • Aufgaben: Steuer-, Haushalts- und Finanzpolitik des Bundes, europäische Finanzverhandlungen, Bundeshaushalt.
  • Beschäftigte: Etwa 2.000 Mitarbeitende direkt im Ministerium.
  • Besonderheit: Zentrale Steuerungsinstanz für viele weitere Behörden wie Zoll oder das Bundeszentralamt für Steuern. 

Kommunale Kämmereien und Kassen 

  • Aufgaben: Haushaltsaufstellung, Budgetüberwachung, Buchhaltung, Zahlungsabwicklung, Jahresabschlüsse.
  • Arbeitgeber: Städte, Landkreise, Gemeinden (mehr als 11.000 Kommunen in Deutschland).
  • Beschäftigte: Schätzungsweise über 30.000 Personen im kommunalen Finanzwesen. 

Bundesrechnungshof  

  • Aufgaben: Kontrolle der Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes und der Sozialversicherungen.
  • Beschäftigte: Rund 1.040 Mitarbeitende an drei Standorten (Bonn, Berlin und Potsdam) mit Hauptsitz in Bonn.
  • Besonderheit: Prüfungseinrichtung mit hoher fachlicher Unabhängigkeit und bundesweiter Bedeutung. 

Karrierechancen und Aufstiegsmöglichkeiten 

Die Karrierewege im Finanzbereich sind ebenso vielfältig wie die Einsatzbereiche. Durch interne Qualifizierungsmaßnahmen, Fachweiterbildungen oder berufsbegleitende Studiengänge können sich Fachkräfte gezielt weiterentwickeln:

Fachlaufbahnen: Spezialisierung im Bereich Steuerrecht, Rechnungsprüfung, Controlling oder Fördermittelmanagement.

Leitungspositionen: Führungsrollen in Finanzämtern, Haushaltsreferaten oder Kassenleitungen.

Wechsel in ministerielle oder überregionale Aufgabenfelder: zum Beispiel durch Versetzung oder Aufstieg in den höheren Dienst.

Studienaufstieg: zum Beispiel von der Verwaltungsfachangestellten zur gehobenen Finanzbeamtin über ein duales Studium. 

Mit Zahlen gestalten – im Dienst der Gesellschaft 

Ob Sie als Finanzwirt, Buchhalter, Controller oder Steuerexperte arbeiten – im öffentlichen Dienst tragen Sie maßgeblich zur finanziellen Stabilität und Handlungsfähigkeit unseres Staates bei. Die Arbeit verbindet Fachkompetenz mit gesellschaftlicher Verantwortung – und bietet dabei verlässliche Perspektiven. 

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