Presse Für Arbeitgeber
Veröffentlicht am: 28.10.2025 | Bearbeitet am: 03.11.2025 | Autor: A. Bogen

Top 5 E-Learning-Plattformen für digitales Lernen im öffentlichen Dienst

Ob Pflichtschulungen, digitale Tools oder Soft-Skill-Trainings – Mitarbeitende im öffentlichen Dienst müssen ihr Wissen regelmäßig auffrischen, um mit neuen Gesetzen, Verwaltungsprozessen und Sicherheitsstandards Schritt zu halten. Für Personalverantwortliche stellt sich dabei eine entscheidende Frage: Über welche E-Learning-Plattformen und digitalen Lernangebote können sie ihren Beschäftigten die passenden Online-Schulungen und Kurse am effektivsten zugänglich machen, sodass das Lernen flexibel, praxisnah und rechtssicher gelingt?

Klassische Präsenzseminare sind oft schwer planbar, kostenintensiv und lassen sich nur schwer mit dem Arbeitsalltag in der Verwaltung vereinbaren. Digitale Lernplattformen und E-Learning-Angebote bieten hier eine flexible Lösung: Lerninhalte lassen sich jederzeit und ortsunabhängig abrufen, Online-Kurse individuell gestalten und Pflichtschulungen für Mitarbeitende rechtssicher dokumentieren.

Digitales Lernen: Mehr als Pflicht – ein strategischer Vorteil

Die Weiterbildung ist dabei ein zentraler Hebel für die Zukunftsfähigkeit des öffentlichen Dienstes. Sie hilft nicht nur dabei, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, sondern stärkt die Kompetenzentwicklung, fördert lebenslanges Lernen und erhöht die Arbeitgeberattraktivität – gerade für jüngere Zielgruppen. Wer Mitarbeitenden digitale Lernangebote zugänglich macht, zeigt: Die Verwaltung investiert aktiv in ihr Team, fördert Flexibilität und Eigenverantwortung – und setzt auf modernes Arbeiten in einer sich wandelnden Arbeitswelt.

In diesem Artikel stellen wir Ihnen fünf Plattformen vor, die im öffentlichen Dienst besonders interessant sind. Sie erfahren, welche Inhalte und Schulungen sie bieten, wie nutzerfreundlich sie aufgebaut sind, welche praktischen Einsatzmöglichkeiten bestehen – und welche Rolle Compliance, Datenschutz und DSGVO-Konformität bei der Auswahl spielen.

1. BAköV Lernplattform Bund & IFOS: Pflichtschulungen und Verwaltungsthemen zentral gebündelt

Zielgruppe: Beschäftigte in Bundes- und Landesbehörden, Fach- und Führungskräfte

Inhalte: Pflichtschulungen, Informationssicherheit, Datenschutz, Verwaltung, Soft Skills, E-Government, Projektmanagement

Besonderheit: Offizielle Lernangebote des Bundes, gebündelt in der BAköV

Die Bundesakademie für öffentliche Verwaltung (BAköV) ist die zentrale Fortbildungsinstitution des Bundes und der wichtigste Weiterbildungspartner für die öffentliche Verwaltung. Sie hat ihr E-Learning-Angebot in den letzten Jahren systematisch ausgebaut und stellt es über zwei zentrale Zugänge bereit:

  • die Lernplattform Bund
  • das IFOS-Fortbildungsportal

Hier finden Personalverantwortliche eine Vielzahl an E-Learning-Kursen und digitalen Lernmodulen – von Pflichtschulungen zu Datenschutz und Informationssicherheit über Soft-Skill-Trainings bis hin zu spezifischen Themen der Verwaltung wie Personalrecht, Projektmanagement im Behördenumfeld oder digitale Transformation.

Ein besonderer Vorteil: Die BAköV verfolgt ein modernes Blended-Learning-Konzept, bei dem digitale Selbstlernphasen und interaktive Webinare ideal kombiniert werden. Für Personalabteilungen bedeutet das: Sie können Mitarbeitenden und Lernenden flexibel passende Weiterbildungsformate anbieten – auch dezentral und ohne lange Reisezeiten.

Compliance-Faktor: Alle Lerninhalte sind DSGVO-konform, barrierefrei und speziell für den öffentlichen Dienst konzipiert. Damit unterscheidet sich die BAköV deutlich von kommerziellen Anbietern, deren Online-Kurse meist allgemeiner gehalten sind.

2. Masterplan: Moderne Weiterbildung mit multimedialen Videokursen

Zielgruppe: Organisationen aller Branchen – auch nutzbar im öffentlichen Dienst

Inhalte: Digitale Kompetenzen, Kommunikation, Soft Skills, IT-Grundlagen

Besonderheit: Hochwertige Lernvideos, professionelle Dozierende, Storytelling und Gamification

Masterplan ist eine moderne Lernplattform, die ursprünglich für die Privatwirtschaft entwickelt wurde und heute von zahlreichen namhaften Unternehmen der Industrie und Dienstleistungsbranche genutzt wird. Für Personalverantwortliche im öffentlichen Dienst ist das spannend, weil sich damit Themen abdecken lassen, die für breite Belegschaften relevant sind – auch wenn die Inhalte nicht spezifisch auf Verwaltung zugeschnitten sind.

Im Mittelpunkt stehen hochwertig produzierte E-Learning-Videokurse, die von professionellen Dozierenden und anerkannten Experten gestaltet werden. Der didaktische Ansatz verbindet Storytelling, Gamification und interaktive Elemente und sorgt so dafür, dass Lerninhalte nicht trocken, sondern motivierend und praxisnah vermittelt werden.

Thematisch deckt Masterplan ein breites Spektrum ab: digitale Tools, Homeoffice-Organisation, Kommunikation, Change-Management, IT-Security-Grundlagen oder Führungskompetenzen. Personalverantwortliche können Lernpfade individuell zusammenstellen, den Lernfortschritt ihrer Mitarbeitenden dokumentieren und so das digitale Lernen gezielt fördern – ohne eigene Kurse entwickeln zu müssen.

Vorteil: Masterplan wird in Deutschland betrieben und ist DSGVO-konform. Für Personalabteilungen, die ihren Beschäftigten moderne E-Learning-Angebote und effektive Schulungen zur Verfügung stellen wollen, ist die Plattform eine interessante Ergänzung zu den verwaltungsspezifischen Lösungen im öffentlichen Dienst.

3. Moodle: Flexible Open-Source-Basis für eigene Lernstrategien

Zielgruppe: Landesakademien, Kommunalverwaltungen, Fortbildungszentren

Inhalte: Variabel – abhängig von den Kursen der jeweiligen Einrichtung

Besonderheit: Open-Source-System, flexibel, weltweit verbreitet

Moodle gehört zu den bekanntesten Lernplattformen weltweit und wird auch von öffentlichen Einrichtungen genutzt. Der große Unterschied zu kommerziellen Lösungen: Moodle liefert keine eigenen Inhalte, sondern stellt eine technische Basis bereit. Personalverantwortliche können darüber eigene Kurse entwickeln, externe Inhalte einspielen oder Lernpfade individuell gestalten.

Die E-Learning-Plattform ist modular erweiterbar und bietet Funktionen wie Tests, Zertifikate und individuell anpassbare Lernpfade. Dadurch eignet sie sich besonders für Verwaltungen, die ihre Fortbildungsstrategie digital abbilden und langfristig unabhängig gestalten möchten. So können Lernende effektiv und zielgerichtet neue Kompetenzen erwerben, während Personalverantwortliche den Überblick über Kurse und Fortschritte behalten.

Damit der Einsatz im öffentlichen Dienst DSGVO-konform und sicher ist, wird Moodle in der Regel nicht über internationale Anbieter betrieben, sondern über öffentliche Rechenzentren oder spezialisierte IT-Dienstleister. Akteure wie Dataport oder Komm.ONE bieten Verwaltungen die nötige technische Integration und Infrastruktur, um Lernplattformen in deutschen Rechenzentren zu hosten – und damit die hohen Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit einzuhalten.

Vorteil: Moodle bietet Personalabteilungen maximale Gestaltungsspielräume und ermöglicht eine flexible Anpassung der Lerninhalte, erfordert jedoch etwas mehr organisatorischen Aufwand als Plattformen mit sofort nutzbaren E-Learning-Kursen.

4. LinkedIn Learning: Breite Kursbibliothek mit DSGVO-Herausforderungen

Zielgruppe: Breite Belegschaften mit Bedarf an Office-, IT- oder Soft-Skill-Weiterbildung

Inhalte: Über 2.000 Kurse – von Microsoft Office über Kommunikation bis Projektmanagement

Besonderheit: Sehr große Kursbibliothek, international anerkannt

LinkedIn Learning zählt zu den größten E-Learning-Plattformen weltweit und bietet eine enorme Bandbreite an Kursen. Besonders für Verwaltungen interessant: Viele Inhalte lassen sich direkt im Arbeitsalltag einsetzen – etwa Schulungen zu Excel, Microsoft Teams, Projektmanagement, Kommunikation oder Zeitmanagement.

Für Personalverantwortliche ist LinkedIn Learning eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, Mitarbeitenden ein breites E-Learning-Angebot und vielfältige Online-Kurse bereitzustellen. Teilnehmende können flexibel lernen, erhalten Zertifikate und profitieren von einer übersichtlichen, leicht bedienbaren Plattform, die moderne digitale Schulungen auch für große Teams im öffentlichen Dienst ermöglicht.

Gleichzeitig müssen Behörden die Compliance- und Datenschutzanforderungen im Blick behalten: LinkedIn Learning ist ein US-amerikanisches Angebot. Eine Datenschutzfolgenabschätzung ist zwingend erforderlich, bevor Lizenzen vergeben werden. Deshalb kommt die Plattform im öffentlichen Dienst meist nur als ergänzendes E-Learning-Angebot in Frage – und ausschließlich nach juristischer Prüfung.

Vorteil: LinkedIn Learning überzeugt durch seine Vielfalt, Nutzerfreundlichkeit und internationale Anerkennung. Für Personalabteilungen kann es eine wertvolle Ergänzung sein, wenn sie ein breites Kursangebot mit hochwertigen Lerninhalten schnell verfügbar machen wollen – immer unter der Voraussetzung, dass die Datenschutzvorgaben erfüllt sind.

5. ILIAS: Open-Source-Lösung für komplexe Weiterbildungen und Prüfungen im ÖD

Zielgruppe: Behörden, Hochschulen, Fortbildungsakademien, öffentliche Einrichtungen

Inhalte: Onboarding, Pflichtschulungen, Aus- und Weiterbildungen – Inhalte müssen selbst eingepflegt werden

Besonderheit: Open Source, datenschutzkonform, seit Jahren im öffentlichen Dienst im Einsatz

ILIAS ist eine der etabliertesten Open-Source-Lernplattformen in Deutschland und wird seit vielen Jahren erfolgreich im öffentlichen Dienst eingesetzt – unter anderem an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung oder in Bundesministerien. Die Plattform stellt die technische Basis für digitale Weiterbildung bereit und eignet sich besonders für strukturiertes Lernen, Tests und Zertifikate.

Da ILIAS keine eigenen Inhalte mitbringt, müssen Personalverantwortliche die Plattform mit eigenen Kursen oder zugekauften Modulen befüllen. Dadurch bleibt sie sehr flexibel: Vom Onboarding neuer Mitarbeitender über Pflichtschulungen zu Datenschutz und Informationssicherheit bis hin zu umfangreichen Weiterbildungsprogrammen mit komplexen Prüfungsanforderungen.

Ein großer Pluspunkt: ILIAS wird datenschutzkonform betrieben und kann in deutschen Rechenzentren gehostet werden. Damit erfüllt die Plattform die hohen Anforderungen an DSGVO, IT-Sicherheit und Barrierefreiheit.

Vorteil: ILIAS bietet Personalabteilungen eine bewährte und rechtssichere Lösung, wenn es um die Abbildung komplexer Weiterbildungsprogramme im öffentlichen Dienst geht – allerdings mit dem Hinweis, dass Inhalte aktiv gepflegt werden müssen.

Infografik: E-Learningplattformen im ÖD

Welche Plattform für wen?

Für Verantwortliche im öffentlichen Dienst gibt es nicht die eine perfekte Lösung – je nach Ziel und Bedarf können unterschiedliche Plattformen sinnvoll sein:

  • Pflichtschulungen und Verwaltungsthemen sicher abbilden: BAköV / Lernplattform Bund & IFOS
  • Moderne, multimediale Inhalte zu Digital- und Soft Skills schnell verfügbar machen: Masterplan
  • Eigene Lernstrategien flexibel gestalten: Moodle
  • Umfangreiche Bibliothek an Office-, IT- und Soft-Skill-Kursen: LinkedIn Learning (nach DSGVO-Prüfung)
  • Komplexe eigene Weiterbildungen und Prüfungen rechtssicher umsetzen: ILIAS

Verantwortliche sollten immer prüfen, welche Kompetenzen ihre Mitarbeitenden am dringendsten benötigen, und dann die E-Learning-Plattform auswählen, die inhaltlich passt, effektiv aufgebaut ist, eine hohe Nutzerfreundlichkeit bietet und die Anforderungen an Datenschutz erfüllt. So ist digitales Lernen im öffentlichen Dienst ein echter Mehrwert – für Lernende, Verwaltungen und letztlich auch für die Bürger. Durch gezielte digitale Schulungen und praxisnahe Kurse bietet der öffentliche Dienst Beschäftigten die Möglichkeit, ihr Wissen kontinuierlich zu erweitern und den Herausforderungen der modernen Verwaltung souverän zu begegnen. 

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