Presse Für Arbeitgeber
Veröffentlicht am: 07.10.2025 | Bearbeitet am: 07.10.2025 | Autor: A. Bogen

Arbeiten in Bildung und Erziehung im öffentlichen Dienst: TVöD Gehalt 2025 im Überblick

Ob in der Kita, Schule oder Jugendhilfe – wer im Bereich Bildung und Erziehung arbeitet, prägt nicht nur Biografien, sondern unsere gesamte Gesellschaft. Gleichzeitig gilt: Der Fachkräftemangel ist enorm, die Einstiegsmöglichkeiten vielfältig – und der öffentliche Dienst bietet oft bessere Bedingungen, als viele denken. Wir zeigen, welche Berufe es gibt, was man verdient und warum sich der Einstieg (oder Wechsel) jetzt besonders lohnt. 

Bildung und Erziehung – ein Berufsfeld mit Wirkung

Ein Beruf im pädagogischen Bereich ist mehr als ein Job. Es ist tägliche Beziehungsarbeit, Verantwortung – und für viele auch eine Herzensangelegenheit. Gleichzeitig sind pädagogische Fachkräfte heute systemrelevanter denn je. Denn Kitas und Schulen bauen aus, gesetzliche Ansprüche auf Betreuung steigen, und vielerorts fehlen Mitarbeitende. Kurz: Gute Leute werden gesucht – und das auf Dauer.

Wer sich für einen Job im Bildungsbereich entscheidet, entscheidet sich dafür, etwas zu bewegen. Es geht darum, Lebensrealitäten von Kindern und Jugendlichen mitzugestalten, Familien zu unterstützen, Chancengleichheit zu fördern und langfristig Verantwortung für unsere Gesellschaft zu übernehmen. Gleichzeitig profitieren Beschäftigte im öffentlichen Dienst von einem sicheren Arbeitsumfeld und stabilen Rahmenbedingungen. 

Tätigkeitsbereiche im Überblick: Was machen Erzieher und Lehrkräfte im öffentlichen Dienst?

Ob in der Kita, an der Schule oder in der Jugendhilfe – pädagogische Berufe im öffentlichen Sektor sind ebenso vielfältig wie gesellschaftlich relevant. Je nach Einrichtung, Träger und Zielgruppe variieren die Aufgabenbereiche deutlich. Was alle eint: Es geht darum, junge Menschen in ihrer Entwicklung zu begleiten und ihnen Chancen zu eröffnen. Typische Einsatzfelder sind:

  • Frühkindliche Bildung (Kita, Vorschule): Betreuung und Förderung von Kindern im Alter von null bis sechs Jahren – beispielsweise als Erzieher, Kinderpfleger oder Leitung einer Kindertageseinrichtung. Neben der pädagogischen Arbeit spielen auch Entwicklungsdokumentation und Elternarbeit eine wichtige Rolle.
  • Schulischer Bereich: Unterricht, Förderung und Beratung von Schülern durch Grundschullehrkräfte, Sonderpädagogen oder Schulsozialarbeiter. Öffentliche Schulen sind häufig kommunal oder landesweit organisiert und bieten sowohl verbeamtete als auch angestellte Positionen.
  • Jugendhilfe und soziale Arbeit: Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Familien in belasteten Lebenssituationen – etwa durch Sozialpädagogen, Streetworker oder Schulbegleiter. Diese Tätigkeiten finden oft bei Jugendämtern oder freien Trägern mit öffentlicher Finanzierung statt.
  • Berufsbildung: Ausbildung junger Erwachsener an Berufsschulen oder in überbetrieblichen Bildungszentren – typischerweise durch Fachlehrkräfte oder Ausbilder mit pädagogischer Zusatzqualifikation. Auch hier handelt es sich meist um öffentliche oder öffentlich finanzierte Einrichtungen.

Viele dieser Berufe sind bei Städten, Landkreisen oder Ländern angesiedelt. Das bedeutet: klare tarifliche Regelungen, stabile Beschäftigungsverhältnisse und gute Entwicklungsperspektiven – auch für Quereinsteiger oder Berufsrückkehrer. 

Öffentlicher Einstieg leicht gemacht: Ausbildung, Studium und Quereinstieg für Erzieher im Dienst

Wer im Bildungsbereich – ganz gleich, ob bei staatlichen Einrichtungen oder anderen öffentlichen Institutionen – arbeiten möchte, findet viele Wege dorthin. Egal, ob als Schulabgänger, Studienwechsler oder Quereinsteiger aus einem anderen Beruf. Welche Einstiegsmöglichkeiten infrage kommen, hängt davon ab, in welchem Bereich man tätig sein möchte:

In der Kita: 

  • Der klassische Weg führt über die Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher an einer Fachschule.
  • Immer beliebter ist das PiA-Modell (praxisintegrierte Ausbildung), bei dem man bereits während der Ausbildung ein Gehalt bekommt und direkt in einer Einrichtung mitarbeitet.
  • Wer bereits als Kinderpfleger oder Heilerziehungspfleger arbeitet, kann sich weiterqualifizieren. 

In der Schule: 

  • Um als verbeamtete Lehrkraft an einer öffentlichen Schule zu arbeiten, ist in der Regel ein Lehramtsstudium mit anschließendem Referendariat notwendig.
  • In vielen Bundesländern sind jedoch auch Seiteneinstiege möglich – vor allem in Mangelfächern wie Mathematik, Physik, Technik, Musik oder Sonderpädagogik. Hier reicht oft ein Fachstudium (zum Beispiel Master oder Diplom), ergänzt durch eine pädagogische Qualifizierung.
  • An Berufsschulen oder Förderschulen ist der Quereinstieg besonders verbreitet. Oft erfolgt zunächst eine Einstellung im Angestelltenverhältnis mit begleitender Nachqualifikation. 

In der Jugendhilfe und Sozialarbeit: 

  • Voraussetzung ist meist ein Studium in Sozialer Arbeit, Sozialpädagogik oder ein vergleichbares Fach.
  • Wer bereits in einem sozialen oder erzieherischen Beruf tätig ist, kann sich für Arbeitsbereiche in der kommunalen Jugendhilfe oder in Schulprojekten qualifizieren.

 Weiterbildungen & Spezialisierungen:

Der Bildungsbereich bietet zudem vielfältige Fort- und Weiterbildungsoptionen: Ob Sprachförderung, Inklusion, Medienpädagogik oder Leitungsqualifikationen – wer mehr will, bekommt die Möglichkeit dazu. Und oft unterstützt der Arbeitgeber mit Zeit und Kostenbeteiligung. 

Vergütung, Tarifstruktur und Beschäftigungsformen im öffentlichen Bildungsbereich

Wer im öffentlichen Dienst in Bildung und Erziehung arbeitet, profitiert von klar geregelten Gehaltsstrukturen, langfristiger Sicherheit und zusätzlichen Leistungen. Es gibt es sowohl tariflich angestellte als auch verbeamtete Fachkräfte. Der Unterschied: Angestellte werden nach Tarif bezahlt (zum Beispiel TVöD SuE, TV-L), Beamte erhalten Besoldung nach gesetzlich festgelegten Tabellen. Ob in der Kita, an der Schule oder in der Jugendhilfe – die Vergütung richtet sich nach Tarifverträgen oder gesetzlicher Besoldung. Doch nicht alle verdienen gleich: Beschäftigungsform, Einsatzbereich und Berufserfahrung spielen eine zentrale Rolle. Ein Überblick über die wichtigsten Unterschiede und Einflussfaktoren.

1. Tarifliche Bezahlung: TVöD SuE und TV-L

Für die Mehrheit der pädagogischen Berufe gilt ein tariflich geregeltes Gehalt. Entscheidend ist, in welchem Bereich man tätig ist:

  • Erzieher, Sozialpädagogen, Kinderpfleger: Vergütung nach dem TVöD SuE (Tarifvertrag für den Sozial- und Erziehungsdienst)
  • Angestellte Lehrkräfte: Vergütung nach dem TV-L (Tarifvertrag der Länder)

Die Eingruppierung in eine Entgeltgruppe erfolgt je nach Tätigkeit, Qualifikation und Verantwortung. Innerhalb jeder Gruppe steigt das Gehalt automatisch mit zunehmender Berufserfahrung – in sogenannten Stufen. Wer eine Leitungsfunktion übernimmt oder Zusatzaufgaben leistet, wird entsprechend höher eingruppiert.

2. Beamtenbesoldung: Gehalt nach Besoldungstabellen

Lehrkräfte können – abhängig vom Bundesland, der Schulform und ihrer persönlichen Eignung – auch verbeamtet werden. In diesem Fall richtet sich das Einkommen nicht nach einem Tarifvertrag, sondern nach der jeweiligen Besoldungstabelle des Landes oder Bundes.

Wichtige Unterschiede zur Anstellung:

  • Keine Sozialabgaben für Renten- und Arbeitslosenversicherung
  • Beihilfe bei Krankheitskosten statt gesetzlicher Krankenversicherung
  • Pension im Ruhestand statt gesetzlicher Rente

Beamte erhalten in der Regel ein höheres Netto-Gehalt, da weniger Abgaben anfallen. Dafür gelten besondere Pflichten und Voraussetzungen – zum Beispiel gesundheitliche Eignung, deutsche Staatsbürgerschaft und bestimmte Altersgrenzen.

3. Was beeinflusst die Gehaltshöhe?

Unabhängig vom Beschäftigungsstatus gibt es weitere Faktoren, die sich auf die tatsächliche Höhe des Einkommens auswirken:

  • Regionale Unterschiede: In manchen Bundesländern (zum Beispiel Bayern oder Baden-Württemberg) gelten höhere Tabellenwerte oder zusätzliche Zulagen.
  • Tätigkeitsbereich: Ob Kita, Schule oder Jugendhilfe – das Einsatzfeld beeinflusst die Eingruppierung.
  • Aufgabenprofil: Leitungsfunktionen oder spezialisierte Tätigkeiten (zum Beispiel Inklusion, Sprachförderung) werden höher bewertet.
  • Berufserfahrung: Wer länger dabei ist, steigt automatisch in höhere Stufen auf.
  • Arbeitszeiten: Schicht-, Wochenend- oder Erschwerniszulagen sind möglich – zum Beispiel in der Jugendhilfe.

4. Zusatzleistungen und Vorteile

Neben dem Grundgehalt profitieren Beschäftigte im öffentlichen Bildungswesen von zahlreichen Zulagen und Zusatzleistungen:

Tariflich oder verbeamtet – Gehalt und Perspektiven im öffentlichen Dienst

Ob man angestellt oder verbeamtet ist, hat spürbaren Einfluss auf Gehalt, Absicherung und Altersvorsorge. Beide Modelle bieten stabile Rahmenbedingungen, geregelte Entwicklungsmöglichkeiten und ein solides Einkommen. Wer Verantwortung übernehmen und mit Menschen arbeiten möchte, findet im Bildungsbereich des öffentlichen Dienstes eine langfristig attraktive Perspektive – mit Spielraum zur fachlichen und finanziellen Weiterentwicklung. 
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