IT und Datenverarbeitung im öffentlichen Dienst: Gehalt, Aufgaben und Jobs unter der Lupe
Die Informationstechnik (IT) und Datenverarbeitung sind heute aus keinem Bereich mehr wegzudenken. Sie bilden das Rückgrat der modernen Arbeitswelt und sind entscheidend für die effiziente Abwicklung von Prozessen, die Verwaltung von Daten und die Kommunikation innerhalb von Organisationen. Im öffentlichen Sektor spielt die IT eine zentrale Rolle. Hier sorgt sie nicht nur für die reibungslose Verwaltung, sondern unterstützt auch bei der Digitalisierung von Dienstleistungen und Prozessen.
In diesem Artikel geben wir einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Tätigkeiten, Jobs und Positionen im Bereich der IT und Datenverarbeitung im öffentlichen Dienst. Wir zeigen auf, welche Aufgabenfelder auf Sie warten und wie Sie den Einstieg oder Aufstieg in diesem zukunftsträchtigen Bereich schaffen können.
Arbeitgeber für IT und Datenverarbeitung im öffentlichen Sektor
Im öffentlichen Sektor gibt es unzählige Bereiche, Akteure und Organisationen, in denen IT und Datenverarbeitung eine maßgebliche Rolle spielen. Einige besonders interessante Beispiele sind:
- (Bundes-)Behörden und Ministerien
Die Bundesministerien und die entsprechenden Landesbehörden sind für die einzelnen nationalen IT-Strategien zuständig. Dazu gehören etwa das Bundesministerium des Innern (BMI), das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) oder das Bundesministerium der Finanzen (BMF). Aber auch die Landesdatenschutzbehörden, die zentrale IT-Projekte koordinieren und umsetzen, sowie zahlreiche Ämter und Behörden auf Landes- und kommunaler Ebene stellen interessante Betätigungsfelder und Arbeitgeber für IT-Spezialisten jeglicher Art dar. - Finanzwesen
Auch im Finanzsektor des öffentlichen Dienstes ist Informationstechnik unerlässlich. Wichtige Arbeitgeber Fachinformatiker, IT-Administratoren und andere Informatik-Spezialisten sind hier die Bundesbank, Landesbanken und Finanzämter, ebenso wie Oberfinanzdirektionen und Sparkassen. Diese Institutionen setzen IT-Fachkräfte vor allem für sichere Datenverarbeitung und zur Erfüllung hoher Sicherheitsstandards ein. - Polizei und Sicherheitsbehörden
Ein bedeutender Arbeitsbereich in der Informationstechnik sind zudem die deutschen Sicherheitsbehörden, darunter Polizei, Bundeswehr und Zoll. Die Anforderungen an IT-Sicherheit sind in diesem Umfeld ganz besonders hoch. Denn: Hier tätige Fachkräfte arbeiten oft an sicherheitskritischen Projekten, etwa im Bereich der Cybersicherheit oder der Überwachung von Netzwerkprotokollen. - Universitäten und Forschungseinrichtungen
Im akademischen Umfeld leisten Beschäftigte in der IT einen wichtigen Beitrag zur Forschung und der technologischen Entwicklung. Zahlreiche Universitäten und Forschungsinstitute wie die Fraunhofer-Gesellschaft setzen auf Fachinformatiker und andere IT-Experten, um die Forschungs- und Entwicklungsarbeit in Deutschland zu unterstützen und dringend benötigte digitale Innovationen zu ermöglichen. - Öffentliche IT-Dienstleister und kommunale Einrichtungen
Organisationen wie die Bundesdruckerei in Berlin und das ITZBund bieten IT-Dienstleistungen an, die deutlich über das "normale" digitale Spektrum von Bundes- und Landesbehörden hinaus reichen. Etwa bei der Einführung und dem Betrieb von E-Rechnungsplattformen (OZG-RE) oder der Verwirklichung des bundesweiten Ziels, zukünftig so viele staatlichen Dienstleistungen wie möglich auch digital bereitzustellen. Auf kommunaler Ebene stellen lokale IT-Dienstleister die IT-Infrastruktur für Städte und Gemeinden bereit, oft mit direktem Bürgerkontakt.
Bedeutung der Digitalisierung im öffentlichen Dienst
Die Digitalisierung im öffentlichen Dienst hat das Ziel, Verwaltungsprozesse zu optimieren, die Transparenz zu erhöhen und den Bürgern einen besseren Zugang zu Dienstleistungen zu bieten. Dies umfasst unter anderem die Einführung von E-Government-Services, die elektronische Aktenführung und die Nutzung von Cloud-Diensten. Dadurch sollen Bürokratie abgebaut und die Effizienz gesteigert werden.
Die Implementierung dieser digitalen Lösungen erfordert gut ausgebildete IT-Fachkräfte, die in der Lage sind, innovative Technologien zu entwickeln, zu implementieren und zu warten. Dies schafft eine Vielzahl an Jobmöglichkeiten und Karrierewegen im öffentlichen Sektor, die sowohl technische als auch organisatorische Fähigkeiten erfordern.
Typische IT-Aufgabenfelder im öffentlichen Dienst
Die IT und Datenverarbeitung im öffentlichen Sektor umfasst zahlreiche Funktionsbereiche. Die wichtigsten Bereiche dabei sind:
- Planung und Entwicklung: Die Konzeption und Umsetzung neuer IT-Projekte wie Verwaltungsportale und Online-Dienste fallen in diesen Bereich.
- IT-Infrastruktur und Netzwerke: IT-Administratoren und Netzwerkingenieure gewährleisten die Sicherheit und Verfügbarkeit von Hardware und Netzwerken.
- Datenmanagement und -analyse: Hier geht es um die Erfassung und Analyse großer Datenmengen, was unter anderem für strategische Entscheidungen wichtig ist.
- Cybersicherheit: Schutz vor unbefugtem Zugriff und Cyberangriffen hat in einem dienstleistungs- und industrieorientierten Land wie der Bundesrepublik höchste Priorität.
- Support und Kundenservice: IT-Support stellt sicher, dass alle Nutzer technische Unterstützung erhalten und Systeme reibungslos laufen.
Praxisbeispiele für IT-Projekte im öffentlichen Dienst
Die Bandbreite der IT-Aufgaben im öffentlichen Dienst reicht von der Betreuung einer Kleinstadt-IT bis hin zu Projekten von nationaler Bedeutung. Beispielsweise betreibt die Bundesagentur für Arbeit eines der größten IT-Netzwerke Deutschlands mit über 170.000 vernetzten Arbeitsplätzen. Auch das Onlinezugangsgesetz (OZG), das seit 2022 die Digitalisierung aller Verwaltungsleistungen fordert, stellt die Verwaltung vor große Herausforderungen, die nur mit hochqualifizierten IT-Fachkräften gemeistert werden können.
Berufsbilder und Karrieremöglichkeiten für ITler im öffentlichen Dienst
In der IT und Datenverarbeitung gibt es eine Vielzahl von Berufen und Karrieremöglichkeiten für Einsteiger und erfahrene Fachkräfte. Mit einer Ausbildung können Fachinformatiker für Systemintegration IT-Systeme planen und konfigurieren, Hardware und Software installieren sowie Netzwerke administrieren. IT-Systemelektroniker sind für die Installation und Wartung von IT-Systemen zuständig und beheben Störungen. Informatikkaufleute fungieren als Schnittstelle zwischen IT und kaufmännischer Abteilung und entwickeln IT-Lösungen.
Ein Studium in Informatik (B.Sc./M.Sc.) vermittelt umfassende Kenntnisse in der Softwareentwicklung, Systemarchitektur und IT-Sicherheit. Absolventen arbeiten häufig in der Systementwicklung, Programmierung oder IT-Beratung. Wirtschaftsinformatiker (B.Sc./M.Sc.) kombinieren betriebswirtschaftliches Wissen mit IT-Kompetenzen und arbeiten an der Schnittstelle zwischen IT und Management. Data Scientists (B.Sc./M.Sc.) sind auf Datenanalyse spezialisiert und werten große Datenmengen aus, um strategische Entscheidungen zu unterstützen.
Quereinsteiger können durch Umschulungen und Fortbildungen in die IT wechseln. Berufserfahrung in verwandten Bereichen wie Technik oder Ingenieurwesen erleichtert auch im öffentlichen Dienst den Einstieg in die IT-Branche. Es führen also gleich mehrere Wege in die IT des öffentlichen Sektors:
- Direkteinstieg und duale Ausbildung
Viele staatliche Arbeitgeber bieten Berufseinsteigern Ausbildungsmöglichkeiten in IT-Berufen wie dem Fachinformatiker. Zudem bieten größere Behörden duale Studiengänge an, beispielsweise in Verwaltungsinformatik. Ein duales Studium kombiniert theoretisches Wissen mit praktischer Erfahrung, was für eine spätere Übernahme in den öffentlichen Dienst von Vorteil sein kann. - Quereinsteiger und Fachkräfte aus der Privatwirtschaft
Gerade in der IT des öffentlichen Sektors ist zudem der Quereinstieg absolut üblich. Und: Hier sind nicht nur Bewerber mit klassischer IT-Ausbildung gefragt. Auch andere Fachkräfte aus der Wirtschaft haben Chancen, wenn sie die nötigen IT-Kompetenzen mitbringen. Viele Stellen im öffentlichen Dienst werden auf Jobportalen wie www.jobs-beim-staat.de öffentlich ausgeschrieben und stehen somit auch erfahrenen IT-Spezialisten ohne Behördenhintergrund offen. - Weiterbildung und Spezialisierung
Fachkurse und Zertifikate in Bereichen wie Netzwerksicherheit, Datenanalyse oder Cloud-Computing bieten die Möglichkeit, Kenntnisse zu vertiefen und sich weiter zu spezialisieren. Berufsbegleitende Studiengänge ermöglichen eine flexible Weiterbildung neben dem Job. Aufstiegsfortbildungen wie der geprüfte Betriebswirt oder der Fachwirt im IT-Bereich erweitern das berufliche Wissen.
Gehalt und Karrierechancen
Die Gehalts- und Karrierechancen in der IT- und Datenverarbeitungs-Branche variieren je nach Position und Erfahrung. Wir haben daher ein paar Beispiele zusammengestellt, die etwas Orientierung geben sollen. Die Gehälter im öffentlichen IT-Bereich orientieren sich an den Entgeltgruppen der Tarifverträge:
- Entgeltgruppe E10 bis E12: Für Fachkräfte mit Fachhochschulabschluss (Bachelor) sind diese Gruppen typisch.
- Entgeltgruppe E13 bis E14: Häufig für IT-Fachkräfte mit Masterabschluss vorgesehen.
- Entgeltgruppe E15: Für leitende Beschäftigte in IT-Positionen mit Hochschulabschluss, häufig mit Personalverantwortung oder besonderer fachlicher Expertise.
Beispielhaft hier die möglichen Monatsgehälter (Stufe 1 bis Stufe 5) für Berufseinsteiger nach TVöD Bund:
- E10: 3.895,33 bis 5.433,63 Euro
- E11: 4.032,38 bis 5.975,19 Euro
- E12: 4.170,32 bis 6.516,74 Euro
- E13: 4.628,76 bis 6.635,44 Euro
- E14: 5.003,84 bis 7.132,13 Euro
- E15: 5.504,00 bis 7.748,20 Euro
Bei einem Blick in unsere umfangreiche Datenbank bewegen sich entsprechende Stellenanzeigen für IT-Jobs im öffentlichen Sektor aktuell in folgendem, ungefähren Rahmen:
- Fachinformatiker für Systemintegration: Einstiegsgehälter für die Tätigkeit im öffentlichen Dienst reichen von 2.500 bis 3.000 Euro brutto monatlich, manchmal geht es hier sogar hoch auf bis zu 4.000 Euro.
- IT-Systemelektroniker: Gehälter starten bei 2.400 bis 3.000 Euro brutto und können bis zu 4.200 Euro erreichen.
- Informatikkaufmann/-frau: Das Einstiegsgehalt reicht in der Regel von 2.300 bis 2.800 Euro brutto, kann aber auch bis zu 3.800 Euro betragen.
- Informatiker (B.Sc./M.Sc.): Dieser Beruf lockt mit Einstiegsgehältern von 3.200 bis 3.800 Euro brutto, in Führungspositionen sogar mit bis zu 6.500 Euro.
- Wirtschaftsinformatiker (B.Sc./M.Sc.): Gehälter für Beschäftigte im öffentlichen Dienst beginnen hier bei 3.000 bis 3.500 Euro brutto und können bis zu 6.000 Euro steigen.
- Data Scientist (B.Sc./M.Sc.): Einstiegsgehälter von 3.500 bis 4.000 Euro brutto sind keine Seltenheit, in leitenden Positionen können es sogar bis zu 6.500 Euro sein.
Gut zu wissen:
Die Karriereentwicklung im öffentlichen Dienst erfolgt oft stufenweise durch Beförderungen, die auf der Basis von Erfahrung und kontinuierlicher Weiterbildung gewährt werden. Mit zunehmender Erfahrung und erweiterter Qualifikation steigen die Mitarbeiter in höhere Gehalts- und Verantwortungsstufen auf, was ihnen mehr Entscheidungskompetenzen und anspruchsvollere Aufgabenbereiche verschafft.
Ein weiterer Weg der Karriereentwicklung ist der Wechsel in Führungspositionen. Fachkräfte haben die Möglichkeit, zu Abteilungsleitern oder Projektmanagern aufzusteigen, wo sie ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in leitenden Rollen einsetzen können. Diese Positionen erfordern neben technischer Expertise auch starke Führungs- und Managementfähigkeiten.
Zudem bietet die Spezialisierung durch Weiterbildungen eine hervorragende Gelegenheit, in höhere Positionen aufzusteigen. Mitarbeiter können sich in bestimmten Bereichen wie Cybersicherheit oder Datenanalyse spezialisieren und dadurch zu gefragten Experten werden, die für spezifische hochqualifizierte Aufgaben verantwortlich sind.
Im öffentlichen Dienst gibt es zahlreiche attraktive Zuschläge, die das Gehalt deutlich erhöhen können. Besonders für Berufseinsteiger, Umsteiger und Quereinsteiger dienen diese Zuschläge als wichtige Orientierungshilfe.
IT und Datenverarbeitung im öffentlichen Sektor: Ihre Chance auf eine sichere und abwechslungsreiche Karriere
Der öffentliche Sektor zeichnet sich durch hohe Arbeitsplatzsicherheit und attraktive Sozialleistungen aus. Er unterstützt kontinuierliche Weiterbildung und eröffnet zahlreiche Aufstiegschancen, was ihn zu einem besonders attraktiven Arbeitgeber für IT-Fachkräfte macht.
Die Arbeitsbedingungen und die Vielfalt der potenziellen Arbeitgeber im öffentlichen Sektor machen diesen Bereich zudem besonders attraktiv für IT-Fachkräfte. Auch, weil es (anders als oft in der Privatwirtschaft) üblicherweise feste Arbeitszeiten mit einer 40-Stunden-Woche gibt, wobei in einigen Positionen flexible Arbeitszeiten oder Teilzeitmodelle möglich sind. Die Arbeit findet außerdem meist in Büros oder Rechenzentren statt - und nicht ganz so häufig im Außendienst. Gerade bei Tätigkeiten in der Planung und Entwicklung sind aber auch Außentermine möglich.
Zu guter Letzt: Der öffentliche Dienst legt großen Wert auf eine gute Work-Life-Balance, was durch regelmäßige Arbeitszeiten und die Möglichkeit von Homeoffice unterstützt wird.
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