Presse Für Arbeitgeber
Veröffentlicht am: 17.04.2025 | Bearbeitet am: 17.04.2025 | Autor: A. Bogen

Vorbereitungsdienst: Was ist das?  

„Vorbereitungsdienst“ – wer eine berufliche Zukunft im öffentlichen Dienst anstrebt, stößt früher oder später auf den Begriff. Während Ausbildung und duales Studium inzwischen weit verbreitet sind, bleibt diese Sonderform der Ausbildung für viele ein eher unbekanntes Modell – dabei ist sie der klassische Weg in eine Beamtenlaufbahn. 

Doch wie funktioniert der Vorbereitungsdienst eigentlich? Für wen ist er geeignet, wie lange dauert er und worin unterscheidet er sich von anderen Ausbildungswegen? Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, in den öffentlichen Dienst zu wechseln oder sich für ein Studium mit staatlichem Ziel interessieren, lohnt sich ein genauer Blick.  

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Unterschiede der Vorbereitungsdienst im Vergleich zu klassischen Bildungswegen mitbringt – und worin sich Organisation, Gehälter, Ausbildungsdauer, Zielgruppen und Zielsetzung konkret unterscheiden.  

Was ist der Vorbereitungsdienst?   

Der Vorbereitungsdienst ist eine besondere Form der Ausbildung im öffentlichen Dienst – und zugleich der klassische Weg in eine Beamtenlaufbahn. Er bezeichnet eine gesetzlich geregelte Qualifizierungsphase, in der angehende Beamtinnen und Beamte gezielt auf ihre spätere Tätigkeit vorbereitet werden. Ziel ist es, die notwendige berufliche Eignung für ein konkretes Amt zu erwerben – mit dem Anspruch, Fachwissen und berufliche Handlungskompetenz aufeinander abzustimmen. Dabei werden theoretische Grundlagen und praktische Erfahrungen gezielt miteinander verbunden. 

Kennzeichnend für den Vorbereitungsdienst ist dabei der besondere Status: Sie stehen während dieser Qualifizierungsphase als „Beamte auf Widerruf“ im Dienst des Staates. Der Vorbereitungsdienst endet in der Regel mit einer Laufbahnprüfung oder einem Staatsexamen und bildet die Grundlage für die Übernahme in ein Beamtenverhältnis auf Probe oder auf Lebenszeit.  

Voraussetzungen für den Vorbereitungsdienst 

Der Vorbereitungsdienst ist kein Ausbildungsweg, den man einfach so beginnen kann – er ist an bestimmte Zugangsvoraussetzungen gebunden, die je nach Laufbahn und Bundesland variieren. Grundsätzlich richtet sich der Vorbereitungsdienst an Personen, die bereits eine abgeschlossene Vorqualifikation mitbringen und gezielt in eine Beamtenlaufbahn einsteigen möchten.  

Allgemeine Voraussetzungen 

  • deutsche Staatsangehörigkeit oder EU-Bürgerschaft
  • gesundheitliche Eignung für den Staatsdienst
  • charakterliche Zuverlässigkeit (keine schwerwiegenden Vorstrafen)
  • Einhaltung der jeweiligen Altersgrenze für die Verbeamtung (oft maximal 45 Jahre)  

Fachliche Voraussetzungen nach Laufbahn 

  • Mittlerer Dienst: Realschulabschluss plus gegebenfalls Berufsausbildung
  • Gehobener Dienst: Bachelor oder gleichwertiger Hochschulabschluss
  • Höherer Dienst: Masterabschluss oder Erstes Staatsexamen (zum Beispiel Jura, Lehramt) 

In den meisten Fällen ist zudem eine Bewerbung bei der zuständigen Stelle erforderlich. Auswahlverfahren, Notenvorgaben oder Tests können Bestandteil der Zulassung sein.  

Unterschiede zur klassischen Ausbildung und zum dualen Studium

Der Vorbereitungsdienst unterscheidet sich deutlich von einer klassischen Berufsausbildung oder einem Studium.  

Während eine Ausbildung meist den Einstieg ins Berufsleben darstellt und grundlegende Fähigkeiten vermittelt, baut der Vorbereitungsdienst auf einer bereits vorhandenen Qualifikation auf und führt gezielt in ein konkretes Beamtenamt. Auch das Studium verfolgt einen anderen Zweck. Es ist stärker wissenschaftlich ausgerichtet, bietet viele berufliche Perspektiven, bereitet aber nicht direkt auf eine spezifische Laufbahn im öffentlichen Dienst vor. 

Der Vorbereitungsdienst nimmt hier eine Sonderstellung ein: Er verbindet Fachwissen mit praktischer Berufserfahrung im öffentlichen Sektor und stellt den letzten Qualifizierungsschritt vor der Berufseinmündung als Beamtin oder Beamter dar.

Wie läuft der Vorbereitungsdienst ab?  

Der konkrete Ablauf des Vorbereitungsdienstes ist nicht einheitlich geregelt und variiert je nach angestrebtem Berufsfeld, der zugehörigen Laufbahngruppe (zum Beispiel mittlerer, gehobener oder höherer Dienst) sowie je nach Bundesland. Trotz der Unterschiede lässt sich jedoch ein grundlegender organisatorischer Rahmen erkennen, der viele Vorbereitungsdienste strukturell miteinander verbindet. 

In der Regel ist der Vorbereitungsdienst in mehrere und aufeinander aufbauende Phasen gegliedert, die sich inhaltlich ergänzen und sowohl theoretische als auch praktische Komponenten enthalten. Im Folgenden sind die typischen Bestandteile des organisatorischen Aufbaus zusammengefasst:  

Organisation und Aufbau 

  • Einführungsphase: Kennenlernen von Struktur und Aufgaben des jeweiligen Fachbereichs
  • Wechsel zwischen Theorie und Praxis: Der Vorbereitungsdienst verbindet Lehrgänge an Bildungseinrichtungen (zum Beispiel: Verwaltungsfachhochschulen, Justizakademien, Lehrerseminare) mit praktischer Mitarbeit in staatlichen Einrichtungen wie Schulen, Behörden oder Gerichten. 
  • Laufende Leistungsüberprüfung: Während der gesamten Ausbildungszeit erfolgen regelmäßige Prüfungen – etwa durch Klausuren, mündliche Leistungen oder Praxisbewertungen –, die den Lernfortschritt dokumentieren und fördern. 
  • Staatliche Abschlussprüfung: Am Ende steht eine Laufbahnprüfung oder ein Staatsexamen, das über die Eignung zur Beamtenlaufbahn entscheidet. Ziel ist eine praxisnahe Qualifizierung mit Perspektive auf eine Übernahme als Beamtin oder Beamter auf Probe.  

Info
Vergütung im Vorbereitungsdienst
Teilnehmende erhalten während des Vorbereitungsdienstes sogenannte Anwärterbezüge, deren Höhe sich nach Besoldungstabellen richtet. Diese sollen den Lebensunterhalt sichern und variieren je nach Bundesland, Laufbahngruppe und Familienstand. Zusätzlich besteht Anspruch auf Beihilfe zur Krankenversicherung, da es sich um ein Beamtenverhältnis handelt.

Der Vorbereitungsdienst als Brücke in den Staatsdienst  

Der Vorbereitungsdienst ist der klassische Einstieg in eine Laufbahn im öffentlichen Dienst – strukturiert, praxisnah und zielorientiert. Er bietet eine optimale Verbindung aus theoretischer Qualifikation und praktischer Anwendung und schafft damit beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Übergang ins Berufsleben. Wer eine Karriere im Staatsdienst anstrebt und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, findet im Vorbereitungsdienst nicht nur eine fundierte Ausbildung, sondern auch eine klare Perspektive auf eine sichere und sinnvolle berufliche Zukunft. 

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Der erste Schritt in den öffentlichen Dienst 
Der Vorbereitungsdienst ist Ihr Einstieg mit Plan – praxisnah, bezahlt und auf eine feste Laufbahn ausgerichtet. 
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