Presse Für Arbeitgeber
Veröffentlicht am: 20.05.2025 | Bearbeitet am: 04.06.2025 | Autor: A. Bogen

Pflegeberufe im öffentlichen Dienst nach TVöD-P: Aufgaben, Perspektiven, Entgeltgruppen und Gehälter 2025

Pflege mit Stabilität? Wer bei Pflegeberufen in erster Linie an stressige Schichten und prekäre Arbeitsbedingungen denkt, sollte einen zweiten Blick auf den öffentlichen Dienst werfen. Denn auch im Bereich der Pflege bieten staatliche Einrichtungen nicht nur sinnstiftende Tätigkeiten, sondern auch sichere Rahmenbedingungen, faire Bezahlung und vielfältige Entwicklungsperspektiven. Gerade jetzt, im Jahr 2025 und auch in Zukunft, sind stabile Beschäftigungsverhältnisse zunehmend gefragt.

Pflegekräfte im öffentlichen Dienst sind das Rückgrat einer funktionierenden Gesundheitsversorgung – ob im Krankenhaus, Pflegeheim oder im ambulanten Dienst. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die Tätigkeitsfelder, Anforderungen, Vergütung und Karrieremöglichkeiten in Pflegeberufen des öffentlichen Sektors

Tätigkeitsbereiche im Überblick: Was machen Pflegekräfte im öffentlichen Dienst?

Die Einsatzbereiche für Pflegefachkräfte im öffentlichen Dienst sind breit gefächert. Sie umfassen sowohl die direkte medizinische Versorgung als auch administrative und präventive Aufgaben. Je nach Einrichtung und Spezialisierung können die Schwerpunkte unterschiedlich ausfallen. Typische Arbeitsfelder sind:


  • Allgemeine Krankenpflege: Medizinische Versorgung und pflegerische Betreuung in kommunalen Krankenhäusern, Reha-Zentren oder Fachkliniken
  • Altenpflege: Betreuung älterer Menschen in Pflegeeinrichtungen oder im betreuten Wohnen – häufig in Trägerschaft von Kommunen oder Landkreisen im Rahmen des öffentlichen Dienstes.
  • Psychiatrische Pflege: Unterstützung psychisch erkrankter Menschen in öffentlichen Fachkliniken oder betreuten Wohneinrichtungen. Je nach Belastungsgrad sind Zulagen für besondere Anforderungen oder Erschwernisse möglich.
  • Kinderkrankenpflege: Pflege und Begleitung von Kindern und Jugendlichen in Kinderkliniken oder Frühförderzentren.
  • Pflege im Justiz- oder Maßregelvollzug: Medizinische Betreuung von Inhaftierten – ein spezielles, aber zunehmend nachgefragtes Berufsfeld.
  • Schul- und Betriebspflege: Gesundheitsprävention und Versorgung in Schulen oder öffentlichen Betrieben. 

Wo arbeiten Pflegefachkräfte im öffentlichen Dienst?

Pflegekräfte im öffentlichen Dienst können in ganz unterschiedlichen Einrichtungen tätig sein. Welche Träger in Frage kommen, hängt unter anderem von der Fachrichtung, der Qualifikation und dem gewünschten Arbeitsumfeld ab. Der öffentliche Sektor bietet dabei eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten – von klassischen Krankenhäusern bis hin zu spezialisierten sozialen oder medizinischen Diensten.

  • Kommunale Krankenhäuser und Kliniken: Allgemein- und Fachkliniken in Trägerschaft von Städten oder Landkreisen
  • Gesundheitsämter und Sozialdienste: Öffentliche Stellen mit Aufgaben in der Gesundheitsprävention und Beratung.
  • Pflegeheime in öffentlicher Trägerschaft: Einrichtungen für ältere Menschen, die von Kommunen oder gemeinnützigen Körperschaften betrieben werden.
  • Einrichtungen des Justizvollzugs oder Maßregelvollzugs: Pflege im Kontext von Strafvollzug und forensischer Betreuung.
  • Schulen, Kitas oder inklusive Einrichtungen: Arbeitsfelder mit pädagogischem und pflegerischem Bezug, etwa in der Schulgesundheitspflege.
  • Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen: Einrichtungen mit Verbindung zu Wissenschaft und Lehre, die auch höher qualifizierte Pflegekräfte mit akademischem Hintergrund ansprechen.
  • Sozialpsychiatrische Dienste der Landkreise: Angebote zur Betreuung psychisch erkrankter Menschen in kommunaler Verantwortung, sowie Einrichtungen des Bundes bieten vermehrt berufliche Perspektiven.

Qualifikationen und Vorrausetzungen: Was erwartet der öffentliche Dienst?

Wie in vielen anderen Berufen auch, gibt es im Pflegebereich des öffentlichen Dienstes bestimmte fachliche und persönliche Anforderungen, die je nach Einsatzbereich variieren können. Eine qualifizierte Ausbildung, praktische Erfahrung und bestimmte Kompetenzen sind dabei wichtige Grundlagen für die tägliche Arbeit. Gefragt sind:

  • Ausbildung oder Studium: Anerkannte abgeschlossene Ausbildung als Pflegefachkraft (ehemals Gesundheits- und Krankenpflege oder Altenpflege) oder ein Pflegestudium.
  • Berufserfahrung: Besonders bei spezialisierten Aufgaben oder Leitungspositionen wird einschlägige Erfahrung erwartet.
  • Fachliche und persönliche Kompetenzen: Einfühlungsvermögen, Belastbarkeit, Verantwortungsbewusstsein, interdisziplinäres Arbeiten und ethisches Handeln sind essenziell.
  • Zusatzqualifikationen im öffentlichen Dienst: Fachweiterbildungen (zum Beispiel Intensivpflege, Gerontopsychiatrie), Kenntnisse im Pflegeprozessmanagement oder in digitaler Pflegedokumentation können Vorteile bringen.

Tarifverträge und Entgeltgruppen: Gehalt im öffentlichen Dienst

Pflegekräfte im öffentlichen Dienst werden nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst im Bereich Pflege (TVöD-P) vergütet. Die Eingruppierung richtet sich dabei nach der jeweiligen Qualifikation, dem Aufgabenprofil sowie dem Grad der Verantwortung. Unterschiede ergeben sich etwa zwischen allgemeinen Pflegetätigkeiten, spezialisierten Fachbereichen und Leitungsfunktionen.

Wie in anderen tarifgebundenen Bereichen erfolgt auch im Pflegebereich die Vergütung auf Grundlage der Entgelttabelle, die die Zuordnung zu bestimmten Entgeltgruppen und Stufen nach Erfahrung regelt. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt das Gehalt automatisch stufenweise an, was eine transparente und verlässliche Gehaltsentwicklung über die Jahre hinweg gewährleistet.

Ergänzend zum monatlichen Grundgehalt können Zulagen für bestimmte Einsatzbereiche oder Arbeitszeiten gewährt werden – etwa bei Schichtdiensten, Wochenendarbeit oder Tätigkeiten in spezialisierten Bereichen wie der Intensivpflege. Darüber hinaus erhalten Beschäftigte im öffentlichen Dienst in der Regel eine Jahressonderzahlung (zum Beispiel zum Jahresende) sowie eine betriebliche Altersvorsorge.

Neben der finanziellen Sicherheit bietet der öffentliche Dienst auch verlässliche Strukturen, transparente Regelungen und langfristige Perspektiven – ein entscheidender Vorteil gegenüber vielen anderen Beschäftigungsverhältnissen im Gesundheitswesen.

Info
Angestellt oder verbeamtet im öffentlichen Dienst – worin liegt der Unterschied für Pflegekräfte?

Im öffentlichen Dienst können Pflegekräfte entweder als Tarifbeschäftigte oder – je nach Bereich und Voraussetzungen – als Beamte tätig sein. Der zentrale Unterschied betrifft vor allem die rechtliche Stellung und die Vergütung.

Während Angestellte nach den geltenden Tarifverträgen (TVöDs) entlohnt werden, richtet sich die Bezahlung von Beamtinnen und Beamten nach festen Besoldungstabellen, die gesetzlich geregelt sind. Auch bei Sonderleistungen wie Altersvorsorge, Zuschlägen oder Einmalzahlungen gibt es Unterschiede zwischen beiden Beschäftigungsformen.

Welche Variante im Einzelfall möglich ist, hängt vom Bundesland, der konkreten Tätigkeit und den jeweiligen gesetzlichen Rahmenbedingungen ab.

Karrierechancen und Weiterbildung

Pflegekräfte im öffentlichen Dienst haben vielfältige Aufstiegsmöglichkeiten – sowohl fachlich als auch organisatorisch. Mit entsprechender Qualifikation sind beispielsweise folgende Karrierewege möglich:

  • Fachweiterbildungen (zum Beispiel für OP, Anästhesie, Intensiv)
  • Leitungsfunktionen (Stations-, Bereichs- oder Pflegedienstleitung)
  • Wechsel in Lehre, Qualitätsmanagement oder Pflegeberatung
  • Pflegestudium (Bachelor/Master) für akademische Karrierepfade
  • Interne Fortbildungen und gezielte Personalentwicklung

In Zeiten des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels sind Weiterbildungen und Karriereförderung besonders gefragt – und werden von öffentlichen Arbeitgebern gezielt unterstützt. 

Pflege mit Sinn und Sicherheit

Pflegeberufe leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft – ob in der Akutversorgung, der Langzeitpflege oder im präventiven Bereich. Die Arbeit verdient nicht nur Anerkennung, sondern auch verlässliche Rahmenbedingungen.

Der öffentliche Dienst schafft dafür die nötige Grundlage: eine faire Bezahlung nach Tarif, klare Strukturen und langfristige Sicherheit. Gleichzeitig bietet der Bereich vielfältige Einsatzmöglichkeiten und Entwicklungsperspektiven – sowohl für Berufseinsteigende als auch für erfahrene Fachkräfte. Wer in der Pflege tätig ist, übernimmt Verantwortung – und kann im öffentlichen Sektor auf eine solide berufliche Basis zählen. 

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