Tourismus im öffentlichen Dienst: Karriere bei öffentlichen Tourismusorganisationen und anderen Arbeitgebern
Der Tourismus im öffentlichen Sektor ist ein vielseitiges Berufsfeld. Es geht deutlich über den klassischen Tourismus hinaus und umfasst die Förderung und Entwicklung touristischer Attraktionen sowie die Bewahrung kultureller Schätze oder die Förderung des internationalen Austauschs. Und: Öffentliche Institutionen und Behörden spielen eine wichtige Rolle dabei, den Tourismus nachhaltig zu gestalten und weiterzuentwickeln.
In diesem Beitrag geben wir einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Tätigkeiten, Jobs und Positionen im Tourismus des öffentlichen Sektors. Egal ob Sie Berufsanfänger, Quereinsteiger oder erfahrene Fachkraft sind, dieser Artikel zeigt Ihnen die vielfältigen Karrieremöglichkeiten und die spannenden Aufgabenfelder auf, die in diesem Bereich auf Sie warten. Los geht's!
Im Rahmen dieses Beitrags erhalten Sie:
- Eine Einführung in die Bedeutung des Tourismus im öffentlichen Sektor
- Einen Überblick über die wichtigsten Akteure und Organisationen
- Eine Beschreibung der verschiedenen Berufsbilder und Karrieremöglichkeiten
- Informationen zu Ausbildungs- und Studienwegen
- Einblicke in Gehalt und Karrierechancen
- Details zu Arbeitsbedingungen und potenziellen Arbeitgebern
Branchenüberblick: Tourismus im öffentlichen Sektor
Der Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftszweig, der weltweit Millionen von Menschen beschäftigt und erhebliche Umsätze generiert. Im öffentlichen Sektor spielt der Tourismus eine besondere Rolle. Er ist nicht nur ein Wirtschaftsmotor, sondern trägt auch zur kulturellen und sozialen Vielfalt in Deutschland allgemein und den verschiedenen Regionen im Speziellen bei.
Im öffentlichen Sektor des Tourismus gibt es eine Vielzahl von Akteuren und Organisationen, die wichtige Rollen spielen. So sind Tourismusministerien auf Bundes- und Landesebene für die nationale und landesspezifische Tourismuspolitik verantwortlich. Sie entwickeln Strategien zur Förderung und Weiterentwicklung des Tourismus. Auf regionaler und lokaler Ebene kümmern sich zahlreiche Behörden und Verbände um die Förderung des Tourismus. Dazu gehören Tourismusbüros, die Touristeninformationen bereitstellen, sowie regionale Tourismusverbände, die Marketingaktivitäten koordinieren. Kultur- und Denkmalschutzbehörden sind dafür verantwortlich, kulturelle und historische Stätten zu erhalten und zu pflegen, die für den Tourismus von Bedeutung sind.
Doch damit nicht genug, denn auch die einzelnen Funktionsbereiche im Tourismus des öffentlichen Sektors sind vielfältig und decken zahlreiche Aufgaben ab. Hierzu zählen unter anderem:
- Planung und Entwicklung: Strategische Planung und Entwicklung von touristischen Angeboten und Infrastrukturen im Land. Das kann die Entwicklung neuer touristischer Attraktionen oder die Verbesserung bestehender Einrichtungen in Städten, Landkreisen oder Regionen umfassen.
- Bauleitung und Instandhaltung: Errichtung und Instandhaltung von touristischen Anlagen und Infrastrukturen wie Parks, Wanderwegen oder Informationszentren.
- Verwaltung und Bürokratie: Administrative Aufgaben, wie die Verwaltung von Budgets und die Umsetzung von Richtlinien und Vorschriften.
- Marketing und PR: Entwicklung und Durchführung von Marketingstrategien, um Touristen anzulocken. Dazu gehören Werbekampagnen, Social Media Management und Öffentlichkeitsarbeit.
- Kundenservice und Informationsmanagement: Betreuung von Touristen, Bereitstellung von Informationen und Unterstützung bei Fragen und Anliegen.
Berufsbilder und Karrieremöglichkeiten im öffentlichen Tourismus-Bereich
Im Tourismus des öffentlichen Sektors gibt es viele Berufe, die mit einer Ausbildung zugänglich sind. Einige Beispiele hierfür sind:
- Tourismuskaufmann/-frau: Diese Fachkräfte sind für die Beratung von Touristen, die Buchung von Reisen und die Organisation von Veranstaltungen zuständig. Typische Tätigkeitsfelder sind Tourist-Informationen und Reisebüros im öffentlichen Sektor. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und findet dual statt, also sowohl in der Berufsschule als auch im Betrieb. Ausbildungsinhalte sind unter anderem Tourismusmarketing, Destinationsmanagement und Kundenberatung.
- Veranstaltungskaufmann/-frau: Sie planen und organisieren Veranstaltungen, Messen und Konferenzen. Öffentliche Behörden benötigen diese Fachkräfte, um kulturelle und touristische Events zu koordinieren. Auch diese Ausbildung dauert drei Jahre und vermittelt Kenntnisse in der Planung und Durchführung von Events, Kostenkalkulation und rechtlichen Grundlagen.
- Fachkraft für Lagerlogistik: In größeren touristischen Einrichtungen, wie Museen oder Parks, sind sie für die Verwaltung und Logistik zuständig. Die dreijährige Ausbildung umfasst Themen wie Lagerhaltung, Logistik und Inventur und findet ebenfalls dual statt.
Für höher qualifizierte Positionen im öffentlichen Tourismussektor ist häufig ein Studium erforderlich. Einige Studiengänge und die entsprechenden Berufsbilder sind:
- Tourismusmanagement (B.A.): Absolventen entsprechender Hochschulen arbeiten in der strategischen Planung und Entwicklung von touristischen Projekten, im Marketing von Tourismusorganisationen oder als Sachbearbeiter in der Verwaltung. Sie übernehmen Führungsaufgaben in Tourismusbehörden, Verbänden, Ämtern und Ministerien. Dieser Studiengang deckt daher vor allem Themen wie Tourismusmarketing, Management von touristischen Betrieben und nachhaltigen Tourismus ab. Die Studiendauer beträgt in der Regel sechs bis sieben Semester.
- Kulturmanagement (B.A./M.A.): Diese Fachkräfte sind darauf spezialisiert, kulturelle Einrichtungen zu leiten und Projekte zu managen, die kulturelle und touristische Ziele vereinen. Sie arbeiten in Museen, Behörden wie dem Ministerium für Denkmalschutz, Stiftungen, Verbänden und an kulturellen Veranstaltungsorten. Gängige Studieninhalte umfassen Kulturpolitik, Projektmanagement und Marketing für kulturelle Einrichtungen. Der Bachelor dauert meist sechs Semester, der Master vier Semester.
- Geografie (B.Sc./M.Sc.): Geografen sind oft in der Raumplanung tätig und helfen bei der nachhaltigen Entwicklung touristischer Regionen. Geografiestudiengänge, die für einen Job im öffentlichen Tourismus relevant sind, beschäftigen sich mit Raumplanung, nachhaltiger Entwicklung und Umweltmanagement. Der Bachelor dauert in der Regel sechs Semester, der Master vier Semester.
Quereinstieg in den öffentlichen Sektor: Gerade im Tourismus keine Seltenheit
Der öffentliche Sektor bietet auch Quereinsteigern vielfältige Möglichkeiten. Personen aus der freien Wirtschaft, beispielsweise aus der Hotellerie oder Gastronomie, können durch Umschulungen in den öffentlichen Tourismusbereich wechseln. Spezialisierungskurse im Bereich Tourismus und Verwaltung eröffnen neue berufliche Perspektiven. Quereinsteiger können in der Kundenberatung, im Marketing oder in der Verwaltung tätig werden. Vorerfahrung kann den Einstieg in diese Bereiche besonders erleichtern.
Unser Tipp: Bilden Sie sich als Quereinsteiger aus der freien Wirtschaft zielgerichtet weiter für die speziellen Aufgaben im öffentlichen Sektor! Praktischerweise gibt es innerhalb des öffentlichen Tourismusbereichs zahlreiche Möglichkeiten zur entsprechenden Weiterbildung und Spezialisierung.
- Fachkurse und Zertifikate: Spezialisierungen in Bereichen wie nachhaltiger Tourismus, digitales Marketing oder Eventmanagement sind möglich. Diese Kurse dauern oft wenige Wochen bis Monate.
- Berufsbegleitende Studiengänge: Für Berufstätige gibt es berufsbegleitende Bachelor- und Masterprogramme, die flexibel neben dem Job absolviert werden können.
- Aufstiegsfortbildungen: Lehrgänge wie der geprüfte Betriebswirt oder der Fachwirt im Tourismus bieten Aufstiegsmöglichkeiten und erweitern die beruflichen Kenntnisse.
Gehalt und Karrierechancen im öffentlichen Tourismus
Die Gehälter im öffentlichen Tourismusbereich variieren je nach Position, Qualifikation und Erfahrung. Das Einstiegsgehalt für Tourismuskaufleute liegt beispielsweise bei etwa 2.000 bis 2.500 Euro brutto im Monat. Mit steigender Erfahrung und Verantwortung kann das Gehalt auf bis zu 3.500 Euro brutto im Monat ansteigen. Veranstaltungskaufleute starten mit einem ähnlichen Gehalt und können in leitenden Positionen bis zu 4.000 Euro brutto im Monat verdienen. Absolventen eines Tourismusmanagement-Studiums beginnen mit einem Gehalt von etwa 3.000 bis 3.500 Euro brutto im Monat und können in Führungspositionen auf 5.000 bis 6.000 Euro brutto im Monat aufsteigen.
Schritt für Schritt die Karriereleiter nach oben
Der Tourismus im öffentlichen Sektor bietet vielfältige Karrierechancen und Aufstiegsmöglichkeiten. Viele Positionen im öffentlichen Dienst folgen einem klaren Stufenmodell, bei dem Mitarbeiter durch Erfahrung und Weiterbildung in höhere Gehalts- und Verantwortungsstufen aufsteigen können. Mit entsprechender Erfahrung und Qualifikation können Tourismuskaufleute und Veranstaltungsmanager in leitende Positionen aufsteigen, beispielsweise als Abteilungsleiter oder Projektmanager. Durch Weiterbildungen und Spezialisierungen können sich Fachkräfte auf bestimmte Bereiche konzentrieren und dort höhere Positionen erreichen, beispielsweise als Experten für nachhaltigen Tourismus oder digitales Marketing.
Arbeitsumfeld, Arbeitsbedingungen und Arbeitgeber
Die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Tourismusbereich sind in der Regel sehr attraktiv. Üblicherweise gibt es feste Arbeitszeiten mit einer 40-Stunden-Woche. In einigen Positionen sind jedoch auch flexible Arbeitszeiten oder Teilzeitmodelle möglich. Die Arbeit findet häufig in Büros, Tourist-Informationen oder kulturellen Einrichtungen statt. In der Planung und Entwicklung können auch Außentermine erforderlich sein. Der öffentliche Dienst legt großen Wert auf eine gute Work-Life-Balance. Regelmäßige Arbeitszeiten und die Möglichkeit von Homeoffice tragen ebenso dazu bei.
Es gibt zudem besonders viele attraktive Arbeitgeber im öffentlichen Tourismusbereich. Die bereits erwähnten Tourismusministerien bieten eine breite Palette an Aufgaben und eine stabile berufliche Umgebung. Städtische und regionale Tourismusbüros sind direkt für die Förderung des lokalen Tourismus verantwortlich und ermöglichen vielfach echte "Hands-On-Arbeit". Kultur- und Denkmalschutzbehörden wiederum bieten interessante Aufgabenbereiche für diejenigen, die sich für den Erhalt und die Pflege kultureller und historischer Stätten interessieren. Und öffentliche Parks und Freizeitanlagen bieten Möglichkeiten, sich aktiv in der Verwaltung, Pflege und Entwicklung von touristischen Attraktionen einzubringen.
Was man ebenfalls nicht unerwähnt lassen sollte: Ein Job beim Staat im Tourismus-Bereich - ganz gleich, ob nun angestellt oder verbeamtet - bringt noch eine ganze Reihe an spürbaren Vorteilen mit sich, die Menschen in der freien Wirtschaft oft nicht in dieser Form erleben:
- Sicherer Arbeitsplatz: Das Arbeiten öffentlichen Dienst bietet hohe Arbeitsplatzsicherheit.
- Soziale Leistungen: Dazu gehören betriebliche Altersvorsorge, Gesundheitsvorsorge und häufig auch Vergünstigungen für den öffentlichen Nahverkehr.
- Weiterbildungsmöglichkeiten: Viele öffentliche Arbeitgeber unterstützen aktiv die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter, was die berufliche Entwicklung fördert.
Tourismus im öffentlichen Sektor: Ihre Chance auf eine erfolgreiche Karriere
Der Tourismus im öffentlichen Sektor bietet eine Vielzahl an spannenden Karrieremöglichkeiten. Von der Ausbildung über das Studium bis hin zum Quereinstieg gibt es sowohl für interessierte Berufseinsteiger als auch für erfahrene Fachkräfte einen passenden Weg. Die Arbeit im öffentlichen Tourismusbereich ist geprägt von vielseitigen Tätigkeiten, attraktiven Arbeitsbedingungen und guten Aufstiegschancen.
Ob Sie in der Planung und Entwicklung, im Marketing oder in der Verwaltung tätig werden möchten – der öffentliche Sektor bietet ein sicheres Arbeitsumfeld und zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung und Spezialisierung. Mit einem klaren Karrierepfad und der Unterstützung durch öffentliche Arbeitgeber können Sie Ihre beruflichen Ziele verwirklichen und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur Förderung des Tourismus und der kulturellen Vielfalt leisten.
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